Mittwoch, 18. Oktober 2023

Wie bereite ich mich auf eine Hausgeburt vor? - Körper, Geist & Seele

Zum dritten Mal bin ich schwanger und zum dritten Mal bereite ich mich auf eine Hausgeburt vor. Jetzt in der dritten Vorbereitung und mit Erfahrung der beiden anderen Geburten kann ich wohl einen noch besseren Einblick geben :)

Jede Hebamme hat für die Hausgeburt eine Liste, was alles besorgt und bereit gehalten werden soll. Diese Listen sind sich sicher sehr ähnlich, aber darum soll es heute auch gar nicht so sehr gehen. (Weil ich vermute, dass es aber trotzdem die ein oder andere interessiert, wird es dazu noch einen Extra Beitrag geben :) )
Denn neben Handtüchern, saugfähigen Unterlagen, heißem Kaffee und Riesenbinden ist auch die Atmosphäre und deine Vorbereitung im Inneren entscheidend.


Nochmal: das wichtigste um eine Hausgeburt vorzubereiten ist nicht die Materialliste, sondern die meiste Vorbereitung findet nicht in deinem Haus, sondern in DIR statt. Und deshalb ist es eigentlich auch egal, ob du zuhause gebären möchtest, oder nicht. DU bist das Haus deines Babys und DU bringst dein Kind auf diese Welt. Dein Baby hilft und handelt intuitiv bei der Geburt, die Vorbereitung brauchst also am meisten DU! Und das sowohl im Körper, als auch in deiner Seele und sogar in deinem Geist!

Körperliche Vorbereitung
Je nach dem, was für ein Bild deines Körpers du selbst hast: setze dich damit auseinander! Setze dich mit normalen Prozessen wie Ausscheidung und Körperflüssigkeiten auseinander, sie sind normal und natürlich. Deine Verdauung ist ein Wunderwerk! Gut ausgedacht und nichts daran ist eklig. Sieh deinen Körper mit den Augen eines Schöpfers oder eines liebenden Vaters: du bist sehr gut! Dein Körper trägt, hält und nährt dein Baby und ist in der Lage, dein Baby sehr gut zu gebären!
Ein riesiger Gamechanger von meiner ersten zur zweiten Geburt war, dass ich gelernt habe, meinen Körper und auch einzelne Bereiche gezielt zu entspannen. Das hört sich so logisch an und hört frau vermutlich in jedem Geburtsvorbereitungskurs. Nimm es ernst! In meiner ersten Geburt war ich irgendwann einfach sehr verkrampft, denn ich hatte Schmerzen und habe gegen sie angekämpft, irgendwann hatte ich einfach keine Kraft mehr. Denn ich war nicht gut vorbereitet. In der zweiten Schwangerschaft habe ich geübt, meinen Kiefer zu entspannen, meinen Nacken zu entspannen, meine Schultern zu entspannen, meinen Bauch zu entspannen, mein Becken und meine Hüfte zu entspannen und meine Beine zu entspannen (Holy Spirit Relaxation von Kierra Blaser). Das war wirklich ein Schlüssel, denn als ich einen kurzen Moment der Verkrampfung und des Schmerzes hatte (hallo Übergangsphase) konnte ich da gezielt arbeiten und mich neu fokussieren. Ich habe mich entschieden, Jesus weiter zu vertrauen, zu spüren, was in meinem Körper vor sich geht, wie das Baby sich dreht und bewegt und dass es alles gut ist und uns dem Ziel näher bringt. Ich habe getönt um meinen Kiefer zu entspannen und die Hüften intuitiv bewegt um alles locker zu lassen und mein Baby ohne zu pressen empfangen dürfen.

Seelische Vorbereitung
Ja, die ist so wichtig! Welche Bilder von Geburt trägst du in dir? Denk mal an eine Geburt, die du im Fernsehen gesehen oder von der du gelesen hast. Welche inneren Bilder darfst du loslassen und ersetzen? Positive Affirmationen können dabei helfen. Vor allem aber hilft dir Wissen! Ich kann dir sehr die folgenden Onlinekurse und Seiten ans Herz legen (unbezahlte und unbeauftragte Werbung)
Kinder des Königs
Painfree Birth Germany
A heavenly Welcome (englisch)
Wie in anderen Bereichen des Lebens gilt: Wissen ist Macht. Wenn du selbst weißt, wie eine physiologische Geburt funktioniert, dann bist du nicht abhängig davon, was Geburtshelfer dir sagen und raten und kannst selbstständig mit deinen Empfindungen umgehen, solange du dich wohl fühlst.
Werde dir bewusst, wie du über (deine) Geburt sprichst. Unsere Worte zeigen, was in unserem Herzen ist und sie haben Kraft, sich tief in unser Herz zu graben. Sprich positiv, sprich davon zu gebären (aktiv und kraftvoll) und nicht entbunden zu werden (passiv und kraftlos), sprich liebevoll von deinem Körper und dem deines Babys.

Geistliche Vorbereitung
Wir sind Körper, Seele und Geist, daher können wir uns nicht nur auf zwei Ebenen oder gar nur einer vorbereiten.
Bei meiner ersten Geburt dachte ich, es reicht, wenn ich den Glauben habe, dass Gott mich mit einer guten Geburt segnet und ihm vertraue. Das ist sicher ein bisschen wahr, aber es ist nicht die ganze Wahrheit. Eben aufgrund dessen, dass wir nicht nur Geist sind, sondern auch einen Körper haben und eine Geburt eins der körperlich intensivsten Erlebnisse ist, die wir vermutlich erleben können. Meine erste Geburt war zwar schön und eine natürliche Hausgeburt, trotzdem hatte ich im Nachhinein das Gefühl, dass Gott mir etwas vorenthalten hat und es hätte besser sein können. Gleichzeitig schämte ich mich, darüber zu sprechen, denn es war ja eine tolle Geburt, es ging mir gut, es ging dem Baby gut, was hatte mir eigentlich gefehlt? Gefehlt hatten mir definitiv das Wissen (siehe beim Punkt seelische Vorbereitung) und die körperliche Vorbereitung.
Inwiefern ist nun aber die geistliche Vorbereitung nötig oder überhaupt möglich?
Ich finde, es ist ein bisschen ähnlich wie mit dem, was deine Seele über Geburt glaubt. Was glaubt dein Geist über Geburt? Glaubst du, dass Gott, der gute Vater, Geburt als heiligen, göttlichen Vorgang geschaffen hat und dass sie sehr gut ist? Glaubst du, dass Gott gute Pläne für dich und für dein Baby hat? All das kannst du im Gespräch mit ihm herausfinden und vom Heiligen Geist korrigieren lassen bzw. ersetzen. Du kannst den Herrn bitten, dir zu zeigen, wo er bei deiner Geburt sein wird (oder wo er bei der vergangenen Geburt war!), welchen geheimen Ort er für dich vorbereitet hat, an den du dich in dieser anstrengeden Aufgabe flüchten kannst.
Egal, wie du vorbereitet bist, der Herr kann immer ein Wunder tun. Egal, wie dein Baby liegt, der Herr kann immer ein Wunder tun. Egal, wie es dir gerade geht, der Herr kann immer ein Wunder tun. Halleluja! Geburt ist seine Erfindung, und sie ist sehr gut. Wenn du es nicht glaubst, dann lass dein Herz und deine Perspektive heilen.

Auch wichtig ist übrigens die Vorbereitung des Partners. Willst du mehr dazu hören oder hast du eigene Erfahrungen dazu? Berichte gerne in den Kommentaren! Und die Materialliste für die Hausgeburt kommt auch noch, ganz bald :)

Vor meiner zweiten Geburt hatte ich hier schonmal über meine Geburtsvorbereitung geschrieben.
Trotzdem ist das, was ich hier zusammengetragen habe, immer noch unvollständig. Und das liegt daran, dass ich nur aus meiner Erfahrung und Perspektive schreiben kann. Geburten sind so schön und individuell, wie die Frauen und die Babys, die sie erleben. Darum hilf mir gern: Was war dein Must-Have für die Hausgeburt oder deine Geburt, wo auch immer du geboren hast?

Ein Wort zum Abschluss: Geburt ist individuell, wunderschön, kraftvoll, roh, anstrengend, eine Grenzerfahrung. Ich wünsche dir, dass du deine Geburt gut vorbereiten, gut erleben, gut reflektieren und nacharbeiten kannst und dabei Hilfe und Freundinnen oder weise Frauen an deiner Seite hast. Und vor allem den Heiligen Geist.

love, anni

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