Donnerstag, 22. Dezember 2016

Advent im Herzen

Meine Lieben,

Im letzten Monat war es sehr sehr still. Vielleicht als Kontrast zu dem Adventskalender letztes Jahr im Dezember hatte ich dieses Jahr so gar keine Idee und Lust, etwas zu posten. Und jetzt sitze ich hier auf meinem Sofa, aufgrund einer fiesen Hautkrankheit schon früher in die Weihnachtsferien entlassen, und lese. Schon die Einleitung von dem Buch auf meinem Schoß, 66 Liebesbriefe, rührt mein Herz an. Ideales Last-Minute-Weihnachtsgeschenk! :)
Lawrence Crabb schreibt (und mein Mann hat es bereits unterstrichen):

"Je älter ich werde, desto mehr glaube ich daran, dass genau jetzt, mitten in dem Gemisch von Gutem und Schlechten, welches in der kleineren Geschichte eines jeden von uns vor sich geht, eine größere Geschichte erzählt wird, und zwar eine richtig gute. Nur haben wir die Geschichte völlig verdreht. Wir haben die Handlung verändert, um darin Platz für unser Leben zu schaffen, wie wir von unserer begrenzten Perspektive aus gerne möchten, dass es ablaufen soll. (...) Wir alle verändern die Handlung des Lebens in ein Drama, das die Sehnsüchte unseres Herzens - nach Intimität, Respekt, Erfüllung und einem behaglichen Leben - schneller befriedigt, als es im ursprünglichen Skript vorgesehen ist. Die Auswirkungen sind katastrophal." (Crabb (2009), 66 Liebesbriefe, S. 23)

Ich erzähle euch davon, weil es mit der Stille hier zusammenhängt.
Meine Geschichte ist klein. Ich fühle mich unbedeutend und habe nichts interessantes zu erzählen.
Natürlich könnte ich euch weitere Last-Minute-Weihnachtsgeschenke aufzählen, ich könnte euch auch davon berichten, wie sehr mein neuer Beruf als Erzieherin mir Freude macht oder dass es ganz schön schwierig für mich ist, meinen Haushalt nebenher überhaupt zu führen. Ich könnte euch von meinen kleinen Versagens-Erlebnissen und den Freuden im Alltag erzählen und wie Gott mir seine Hand hinstreckt um mir zu helfen. Oder wie ich nach der Arbeit bei der Kirche angehalten und den Anblick genossen habe.
Das sind sicher alles gute Blogbeiträge, die ich auf anderen Blogs gerne lese. Aber hier bei mir fühlt sich das alles so unbedeutend und nicht nennenswert an. Was daran ist wichtig für euch zu wissen? Warum sollte ich hier etwas schreiben bzw. nicht schreiben? Ähnlich geht es mir auch auf Instagram. Zeige ich einfach nur tolle Bilder oder will ich immer eine tolle Botschaft dazu schreiben?
Dazu musste ich mir erstmal klar darüber werden, was das Ziel von meinem Blog (und Instagram) überhaupt ist. Am Anfang meines Blogs war mir das wahrscheinlich selbst noch nicht so klar. Aber jetzt schon:

Das Ziel dieses Blogs ist es, zu inspirieren und ein kleines Stück von der großen Liebesgeschichte Gottes zu erzählen.

Das kann ich nur tun, indem ich erstmal selbst die Perspektive für Gottes große Liebesgeschichte, in der sich meine eigene Kleine einfügt, besser verstehe. Und diese Perspektive hat mich grad ein bisschen umgehauen. Einfach so, auf meinem Sofa, zwei Tage vor Weihnachten. Und ich wollte euch unbedingt davon erzählen und Teilhabenlassen. Auch dafür ist ein Blog da. Einblick in ein anderes Leben, in eine andere kleine und unbedeutende Geschichte, aber mit dem Wissen: "Hey, wir gehen zusammen auf ein größeres Ziel zu".
Ein Knoten ist geplatzt und die Ideen sprudeln wieder nur so in meinem Herzen herum. Jetzt würde ich euch gerne noch meine kleinen Geschenkideen zeigen oder mehr über den Advent schreiben. Ich könnte noch einen Monat bis Weihnachten füllen, aber nun sind es nur noch zwei Tage.

Und ich freue mich trotzdem!

Gerade jetzt, in einer Zeit, in der wir merken, wie katastrophal die Auswirkungen tatsächlich sind, wenn wir selbst die Handlung unseres Lebens bedeutender machen, als sie eigentlich ist und Herzenssehnsüchte nicht befriedigt werden, freue ich mich auf Weihnachten. Im Advent bereiten wir uns vor. Ankunft.
Aber ich sage dir was: Gott ist schon da! Und er schreibt eine gute Geschichte mit uns. Eine richtig gute!

Ich wünsche dir gesegnete Weihnachten und dass du mit mir deinen Platz in der großen Liebesgeschichte findest.
love,
Anni



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