Dienstag, 5. Dezember 2017

Muskathlon: die Bedeutung des Paten

Ihr Lieben, ich bin gerade in der Luft =) Und ihr dürft etwas über den Muskathlon lesen =)

Letztes Jahr habe ich euch von jedem einzelnen Tag berichtet. Dieses Jahr mache ich es ein bisschen anders. Ich erzähle euch von einzelnen Begegnungen. Denn die Begegnungen sind es, die den Muskathlon einzigartig machen, von einem Urlaub abheben und eigentlich der Grund für die Reise sind.

Heute möchte ich euch Erlan vorstellen. So ein besonderer Mann!
Erlan ist ein Mitarbeiter von Compassion und das besondere ist: er war selbst Patenkind bei Compassion.

Er hat eine berührende Geschichte, als er sie mit uns geteilt hat, liefen bei mir die Tränen.

Erlan kam als kleiner Junge aus einer buddhistischen Familie zusammen mit seinen Brüdern zum Compassion Projekt. Seine Eltern waren arm und konnten die Familie nicht ernähren, sie hungerten oft und teilten den letzten Reis unter ihren Kindern auf. In besonders harten Fällen nimmt Compassion bis zu drei Kinder einer Familie ins Programm auf, so wie es auch bei Erlans Familie der Fall war.

Erlans Brüder fanden schnell Paten, doch bei Erlan dauerte es eine Weile. Er hatte kein besonders gutes Selbstwertgefühl, durch das lange Warten auf einen Paten wurde das auch nicht unbedingt besser. Vor allem, als er endlich einen Paten fand, der dann die Patenschaft wieder kündigte, wurde sein kleines Herz gebrochen. Was für mich wirklich unvorstellbar ist: den Verlust eines Paten erlebte Erlan sogar zwei mal. Ein weiteres Mal wurde Erlan als Patenkind ausgewählt und ein weiteres Mal wurde die Patenschaft nach kurzem beendet. Für den armen, traurigen Jungen aus Indonesien ein Schlag ins Gesicht und die Botschaft: Ich bin es einfach nicht wert. Keiner will mich.

Als die dritten Paten gefunden waren, hatte Erlan keine großen Erwartungen mehr. Seine Motivation das Kinderzentrum zu besuchen, war ebenfalls gering. Doch diesmal war etwas anders: Seine Paten schickten ihm viele Briefe und versicherten ihm, dass sie ihn lieb hatten, dass er ein toller Junge war und dass sie ihn hübsch fanden.
Erlans Paten schrieben ihm regelmäßig und in einem ihrer Briefe erzählten sie ihm, dass die kleine Tochter der Familie Erlans Bild am Kühlschrank regelmäßig küsste! Erlan freute sich so sehr das zu hören, er fühlte: Ich bin wichtig für jemanden.
Erlans Paten, eine christliche Familie, erzählte ihn ihren Briefen auch von Jesus. Natürlich kannte er Jesus aus dem Kinderzentrum, doch der Glaube und die Liebe seiner Paten bewegte etwas in Erlan: durch die Briefe seiner dritten Paten fand Erlan zum Glauben an Jesus!

Heute arbeitet er für Compassion in ganz Asien, hauptsächlich in Indonesien, seinem Heimatland. Er ist verheiratet und hat eine kleine Tochter, die er selbst ernähren kann, da er eine gute Festanstellung bei Compassion hat. Mit seiner Liebe und seiner Offenheit hat Erlan mein Herz schnell gewonnen, es ist leicht, ihn als Freund zu gewinnen.

Und Erlan machte mir besonders klar, wie wichtig es ist, meinen Patenkindern zu schreiben. Die Kinder sehnen sich so sehr nach den Briefen ihrer Paten, die ihnen sagen:

Ich hab dich lieb.
Du bist wunderschön.
Du bist eine Prinzessin/ ein Prinz Gottes.
Du hast eine wichtige Aufgabe.
Du bist klug.
Du kannst es schaffen.
Ich glaube an dich.
Du bist wertvoll.
Gott ist in deiner Schwachheit mächtig.

Schreib deinem Patenkind mal wieder. Es macht einen Unterschied!

Love,
anni



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