Dienstag, 26. Mai 2020

Mama mit Gnade

Willkommen beim ersten Posting in der #mamasein Reihe :) Mal schauen, wie viele es werden.
Ganz am Anfang möchte ich den Grundstein meines Mamaseins erklären.
Ich bin eine Mama mit Gnade.

Gnade ist uns in unserer Familie wichtig. Sie ist uns so wichtig, dass sie sogar einer unserer Familienwerte ist.
Funfact: Mein Name bedeutet passenderweise "Gnade und Barmherzigkeit" (von hebräisch channa).
Gnade ist ein Wert, den wir unseren Kindern mitgeben möchten.
Aber warum ist Gnade für uns so elementar?

Weil wir sie selbst so dringend brauchen.

Und das erlebe ich momentan vor allem ganz stark in meinem Mamasein. Gnade ist mein Grundstein. Ohne Gnade könnte ich keine glückliche Mama sein, denn ich würde mir wahrscheinlich ständig Selbstvorwürfe machen oder über Situationen nachdenken, die nicht so gut gelaufen sind. Keine Mama macht alles richtig, Mamas sind nämlich Menschen. Ja, ganz richtig! Zwar ziemlich krasse Powermenschen, aber eben Menschen. Und deshalb hänge ich mich nicht an meinen Fehlern auf.


Mamasein mit Gnade bedeutet für mich, dass nicht alles von mir abhängt. Das erleichtert mich ungemein. Meine Kinder sind in Gottes Hand und ich stelle sie täglich unter seinen Segen und Schutz.
Ich als Mama (und auch Papa) kann niemals alle Bedürfnisse erfüllen, egal, wie viel ich gebe.
Ich kann niemals alle Gefahren vorbeugen, egal, was ich mache.
Ich kann niemals immer nur lieb und geduldig sein, egal, wie gern ich es möchte. Und all das muss ich auch gar nicht können und leisten. Denn das wertvollste, was ich meinen Kindern mitgeben kann, ist, dass sie ihren Papa im Himmel kennenlernen und eine Beziehung zu ihm aufbauen.
Das lernen sie unter anderem, da bin ich sicher, an meinem Versagen:
1) Wie gehe ich selbst damit um? Wo suche ich selbst Hilfe und Trost?
2) Sie lernen selbst den Tröster und den perfekten himmlischen Vater kennen.

Und natürlich gibt es dann noch einen anderen Aspekt. Wenn ich Gnade in Anspruch nehmen darf, dann will ich auch gnädig sein. Mit mir selbst, mit meinem Mann und mit meinen Kindern.
Das ist ein Lernfeld. Und auch da gibt es Gnade. Und da wären wir wieder beim Anfang.

love,
anni

Montag, 11. Mai 2020

#mamasein

Gestern war Muttertag und ich überlege schon lange, ein paar Postings zum #mamasein zu schreiben. Was für ein passender Anlass also, eine kleine Reihe zu starten.

Mamasein ist so individuell und vielfältig wie jede Frau ist. Und trotzdem gibt es ein paar Dinge, die uns Mamas vereinen.

Jede Mama ist die Expertin für ihr eigenes Kind. Aber eben auch nur für das eigene Kind, und nicht für das von nebenan, das der Freundin oder das, das im Supermarkt Theater macht. Und auch nur, für die Phase und das Alter, wo ihre Kinder gerade sind. Ist das nicht verrückt?
Eine Mama ist mit einem zwei Monate alten Baby genau so eine Mama, wie eine Frau, deren Kinder schon Teenager sind. Sie haben natürlich unterschiedliche Erfahrungen, aber beide sind Mamas.
Und dann, wenn man jede Phase einmal durchhat, dann sind die Kinder vielleicht schon so groß, dass sie gar nicht mehr Zuhause wohnen und das Mamasein wird wieder ganz anders.

Mamasein ist so natürlich, es ist gleichzeitig nichts besonderes und doch das Besonderste der Welt. Viele der Frauen, denen man auf der Straße begegnet, sind Mamas. Jeder Mensch, dem man auf der Straße begegnet, hat eine Mutter. Ist das nicht verrückt? Je mehr ich darüber nachdenke, desto verrückter finde ich es.

Gott möchte übrigens auch wie eine Mutter zu uns sein. Es gibt wenige Stellen in der Bibel, aber diese liebe ich. Wie schön, dass, egal, wie deine eigene Mutter war, du eine Mama nach Gottes Herzen sein kannst. Denn er ist für dich nicht nur der Vater, sondern auch die Mutter im Himmel!

Mama ist man sein Leben lang, aber wie es genau aussieht und sich auswirkt, das verändert sich ständig.

Ich möchte in dieser Reihe meine eigenen Erfahrungen teilen und ermutigen. Es geht mir nicht darum Klischees zu füttern oder sonstiges. Ich würde mich über Austausch freuen, wie ihr euer Mamasein erlebt, oder wie es für euch ist noch keine Mama zu sein, aber gerne eine werden zu wollen. Da war ich auch. Vielleicht hilft dir da dieser Brief, den ich einmal an mich selbst geschrieben habe weiter.

Erzähl mir doch ein bisschen von dir. Wie viele Kinder hast du? Was magst du besonders am Mamasein?

love,
anni

Freitag, 1. Mai 2020

"...die Hölle los!"

Letztes Wochenende lag ich im Garten im Liegestuhl und habe eine Unterhaltung von zwei Nachbarn mitgehört. Der eine ist Vater von drei Töchtern, der Andere hat eine Tochter, die etwa 10 Monate alt ist.

Gleich ist es wieder gut <3
Die Unterhaltung war kurz und hauptsächlich ging es um die Anzahl der Kinder. Der Kommentar des Papas mit dem Baby ging mir durch Mark und Bein, ich wäre fast aus dem Liegestuhl aufgesprungen (vielleicht hätte ich es machen sollen?).
"Mir reicht schon die Eine. Da ist manchmal schon die Hölle los." Hahaha. Ein sarkastisches Lachen. Die Töchter alle rings umher, kriegen alles mit. Hahaha.

WIE BITTE?!?

Väter, ist euch bewusst, dass eure Worte eine immense Kraft haben? Dass sie die Identität eurer Kinder prägen? Dass ihr es seid, von denen eure Kinder Bestätigung und Liebe suchen?

Sicher, das Leben mit einem Baby ist manchmal anstrengend. Sicher, manchmal ist es nervig, wenn das Kind weint und man den Grund nicht versteht. Sicher, man muss nicht alle Phasen immer toll finden. ABER:
"Kinder sind ein Geschenk des Herrn, sie sind ein Lohn aus seiner Hand." Psalm 127, 3

Unser Segen
Das ist das Gegenteil der Hölle. Kinder sind ein Segen. Kinder sind ein Geschenk für uns, durch das wir wachsen dürfen. Klar, ist das manchmal schwierig und unbequem. Aber so gut!
Bitte achtet darauf, was ihr über eure Kinder sagt und was ihr zu euren Kindern sagt. Aus dem gleichen Garten hörte ich auch schon Dinge wie "Spinnst du eigentlich?", "Tu nicht so blöd!", "Das ist viel zu gefährlich" etc. In der aktuellen Family gibt es gerade einen tollen Artikel über die Macht der Worte von Sarah Lauser, so bin ich auf ihren Blog und ihr Buch Happy New Wir gestoßen (Empfehlung!!). Ich habe auch schon mal hier drüber geschrieben.

Auch in unserem Haus kommt es vor, dass ich Worte sage, die ich nicht so meine. Das passiert. Ich bin ein Mensch mit einer Kapazitäts- und Geduldsgrenze.
Aber wenn es passiert, dann entschuldige ich mich bei meiner 16 Monate alten Tochter dafür und ersetze die ausgesprochene Lüge
mit der Wahrheit. Das heißt, wenn mir ein "Bitte mach jetzt nicht so ein Theater" rausrutscht, dann nehme ich sie auf den Schoß und sage: "Tut mir leid, dass ich das gesagt habe. Ich meine es nicht so. Du darfst deine Gefühle fühlen. Aber jetzt suchen wir zusammen eine Lösung."
Natürlich versteht sie das noch nicht. Ich bin eigentlich auch kein großer Fan davon, Kinder so "an die Wand zu reden", also mit Worten zu überfordern. Aber in diesem Fall haben diese Worte auch eine geistliche Bedeutung. Ich sage sie zwar für Lou, aber nicht ausschließlich: sondern auch um ihre Identität vor allen Mächten und Gewalten klarzustellen. Sie kann es noch nicht selbst, solange tue ich es für sie und sie kann es von mir lernen.

Jedes Wort, das aus deinem Mund kommt, hat Kraft und kann dein Kind ein bisschen höher ziehen oder ein bisschen weiter runter drücken. Du entscheidest.

(Das gilt übrigens auch für alle anderen Beziehungen und Lebensbereiche. Entscheide weise über deine Worte!)

love,
anni

DIE WUNDERSCHÖNEN FOTOS SIND VON ANNE SCHLINGHEIDER

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