Freitag, 30. November 2018

Getrieben oder Gelenkt

Der letzte Tag des Novembers ist gekommen. Morgen beginnt die Advents- und Weihnachtszeit so richtig, das Jahr nimmt ein Ende.

Ich möchte mit dir teilen, was Gott mir heute morgen gesagt hat:

Du bist nicht getrieben.  
Nutze deine Zeit. Du lässt dich treiben wie ein Schiff im Wind. Aber dabei hast du dein Segel vergessen! Benutze es und ich lenke den Wind, der dich an unser Ziel bringt. 

Das war genau das, was ich heute morgen gebraucht habe. Danke mein Gott der tausend zweiten Chancen.
Du musst dir nicht verdienen, wieder vor ihn zu kommen oder "seinen Wind" in deinem Leben zu haben! Er wartet. Komm mutig vor den Thron, dort gibt es Gnade! :)

Vielleicht ist das auch eine Anregung für die Adventszeit. Wie das konkret aussehen kann, darüber schreibt zum Beispiel Lena bei instagram über #einfachweihnachtenfeiern. Schau doch auch mal bei ihrem Blog "Segenregen" vorbei :)

love, anni

Sonntag, 18. November 2018

Ende & Anfang

Meine Schwangerschaft neigt sich dem Ende zu. Mein Bauch ist eine schöne Kugel, aber viel Platz ist nicht mehr darin. Das Baby spüre ich sehr intensiv, wenn es seinen Po gegen meine Bauchdecke drückt oder seine Füßchen bewegt. Ich spüre, wie es sich weiter nach unten ins Becken gräbt.
Und langsam wird mir bewusst: mir steht ein Abschied bevor. Ein Abschied von meiner 1. Schwangerschaft. So lange habe ich dieses Baby im Bauch getragen und genau dort ist es mir jetzt auch so vertraut. Ich weiß, wann die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass es sich bewegt, ich weiß, wie es sich anfühlt, ich habe mich an meinen neuen Körper gewöhnt und freue mich an ihm.
Und bald ist das vorbei.
Auf den neuen Anfang freue ich mich natürlich! Das Baby, das mir im Bauch so vertraut ist, werden wir endlich auf den Arm nehmen können und richtig kennen lernen.
Wird es mir weiterhin so vertraut sein?
Ich bereite mich auf die Geburt vor.
Die Babyklamotten sind gewaschen und sortiert, die Stoffwindeln liegen bereit und sind gefettet, dass sie dicht sind.
Ich häkle und stricke für mein Winterbaby.
Die Federwiege hängt.
Jeden Tag gehe ich spazieren.
Ich trinke eine Kräuterteemischung aus Hirtentäschel, Himbeerblätter, Verbenae und Frauenmantel.
Ab nächster Woche kommen noch Sitzbäder mit Heublüten dazu.
Und natürlich die Dammmassage.
Das Zimmer und der Geburtspool brauchen noch ein paar Handgriffe.
Ich höre den Podcast "Die friedliche Geburt" von Christin Graf, um mehr über den Ablauf einer Geburt zu verstehen und lese im Buch "Babybauchzeit" von Nora Imlau und Sabine Pfützner. So kann ich mich einstimmen, auch auf andere Geburtsmöglichkeiten einlassen und bin vorbereitet.
Und ich erzähle meinem Baby davon, dass es bald in meine Arme darf. Dass es aus dem Bauch raus darf wir uns dann besser kennen lernen können. Dass wir ganz viel kuscheln werden.
Und ich freue mich darauf; auf die Geburt, auf das Kennenlernen, auf die ersten Wochen.
Bald darfst du kommen, Baby. Lass dir die Zeit, die du brauchst. Ich warte auf dich.

love, anni


Donnerstag, 8. November 2018

Die Liebe zu dem Baby in meinem Bauch

Ich dachte immer, sobald ich den positiven Schwangerschaftstest in den Händen halte durchfährt mich die unglaubliche große Liebe zu dem Baby in meinem Bauch. Meinem Baby!
Als es im April dann tatsächlich so weit war, war es ganz anders, als ich mir vorgestellt habe. Keine Schmetterlinge im Bauch und dass da ein Baby drin sein sollte konnte ich genau so wenig glauben. Schließlich fühlte ich nichts. Keine Tritte und keine "Liebe".

Darüber unterhielt ich mich in Neuseeland mit meiner Freundin Dani von der Base, die letzten Januar ein Baby bekommen hat. Sie hinterfragte mein Bild von Liebe.

Was bedeutet Liebe?
Liebe ist kein romantisches Gefühl. Liebe gibt. Liebe opfert sich. Liebe stellt das Wohl des Anderen über das Eigene. Ohne etwas zu erwarten.
Und das ist es, was junge Mamas am Anfang ihrer Schwangerschaft tun: obwohl sie den Menschen noch nicht einmal kennen, für den sie die Übelkeit und was sonst noch so im Körper passieren mag aushalten, ertragen sie alles und stellen ihren eigenen Körper und das Wohlbefinden hinten an.
Unser Bild von Liebe ist so verdreht. Ich will mich mehr der Definition aussetzen, die Gott für Liebe hat, als die von Menschen oder von Hollywood.
Das Baby in meinem Bauch, das ich noch nicht kenne, aber schon liebe, zeichnet mir ein ganz neues Bild von Liebe. Es eröffnet mir einen Aspekt, den ich bis jetzt noch nicht kannte.

Mutterliebe. Vaterliebe. Gottes Herz für uns.

Danke, mein Baby.

Und für dich, falls du noch am Anfang ihrer Schwangerschaft bist und vielleicht ähnlich wenig fühlst, wie ich es tat: ab da, wo ich mein Baby gespürt habe, wurde es viel einfacher und besser. Vieles, was ich erwartet und gelesen habe, erlebe ich genau so jetzt am Ende der Schwangerschaft. Lass dir und deinem Baby Zeit!

love, Anni

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Liebessprache Gottes

Ihr Lieben,

ich habe vor ein paar Wochen etwas zu den 5 Liebessprachen geschrieben. (Nachzulesen hier) Die meisten kannten die Liebessprachen wohl schon. Wie schön! Jetzt heißt es: anwenden! ;)

Aber kennt ihr auch Gottes Liebessprachen? Damit ist nicht gemeint, wie er uns seine Liebe zeigt. Sondern wie ich ihm meine Liebe zeigen kann.

Wir glauben an den dreieinigen Gott.
Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist. Hast du dir schon mal überlegt, wie du jedem einzelnen von ihnen deine Liebe zeigen kannst?

Also ich ehrlich gesagt nicht, bis ich in YWAM davon hörte. Und daher möchte ich es gerne mit euch teilen. Ich schreibe die Antwort nicht gleich auf, sondern gebe dir Bibelstellen und ein paar Anregungen zum selber Nachdenken.

Beginnen wir mit dem Vater. Wie kann man einem Vater seine Liebe zeigen? Einem Vater, der seinen Kindern alles gibt, was sie brauchen, aus seinem tiefsten Wesen Liebe ist und der auch Anschuldigungen und Weglaufen in Liebe erträgt?
Hier sind einige Bibelstellen:
1. Petrus 5, 5-6; Psalm 25,9; Sprüche 29,23; Jakobus 4,6
Die Liebessprache Gottes, des Vaters, ist Demut.

Nun kommt der Sohn - Jesus. Jesus, der Gute, der Greifbare. Der Gott zum Anfassen, der Gott der versteht. Der Gott, der sich erniedrigt und es gerne tut - für mich. Wie kann ich einen solchen selbstlosen Gott lieben?
Hier sind einige Bibelstellen:
Matthäus 10,39; Matthäus 16, 25; Lukas 9, 23-24; Johannes 10, 17-18; Philipper 2, 5-8
Die Liebessprache Gottes, des Sohnes, ist Hingabe.

Zum Schluss der Heilige Geist, der genau so eine Person ist wie der Vater und der Sohn. Der liebt und geliebt werden möchte. Der in Gemeinschaft leben möchte, denn er lebt in uns und führt uns auf demütige Art und Weise. Wie kann ich jemandem meine Liebe demonstrieren, der viele gute (die besten!) Vorschläge für mich hat und mich leiten will?
Hier sind einige Bibelstellen:
Hesekiel 37; Matthäus 4,1; Apostelgeschichte 5, 32; 1. Petrus 1, 2; 1. Samuel 15, 22
Die Liebessprache Gottes, des Geistes, ist Gehorsam.

Ich zeige Gott unter anderem meine Liebe durch Demut, Hingabe und Gehorsam. Natürlich gibt es noch viele andere kreative Wege. Aber vielleicht hilft dir diese Anregung. Wie kannst du das praktisch in deinen Alltag integrieren? Ich bin gespannt!



love,
anni

Dienstag, 23. Oktober 2018

Neu Daheim

Ein kurzes Lebenszeichen - wir sind wieder daheim und es geht uns richtig gut. Allen dreien :)
Vor rund drei Wochen sind wir wieder nach Deutschland gekommen.
unsere Mamas haben uns abgeholt
 Und nach einer kurzen Ankunftszeit bei unseren Eltern sind wir bei unseren Trauzeugen eingezogen und wohnen jetzt sozusagen in einer WG. Die meisten Reaktionen darauf sind sehr erschrocken. Hochgezogene Augenbrauen und ein Fragezeichen im Gesicht, "Kann das denn gut gehen?".

Wir denken ja! Wir wollen für ein paar Monate gemeinsam hier leben, in ihrem schönen Haus mit viel Platz. Wir wollen das Haus mit (noch mehr) Leben füllen. Bis jetzt leben hier zwei Erwachsene und ein Kleinkind. Nun auch wir, ab Dezember mit unserem Baby.
Wir wollen Leben teilen, neue Erkenntnisse teilen, Wissen teilen, einsame Stunden mit Baby und Kleinkind als Mamas teilen - ich stelle es mir großartig vor und bis jetzt ist es auch wunderbar. Natürlich braucht man Absprachen und Offenheit füreinander und miteinander. Dazu sind wir bereit.
momentan noch die Kleinste - bald die Große hier im Haus
Für uns ist es eigentlich ganz leicht. Wir kommen gerade aus einer Gemeinschaft mit über 70 Menschen, jetzt fühlt es sich daher richtig klein an. Für unsere Freunde ist es die größere Umstellung, aber wir arbeiten gemeinsam und sensibel an einem guten Zusammenleben.

Jesus ist unsere Basis. Das hilft. Denn viele andere Ideen und Vorstellungen sind nicht unbedingt gleich. Aber wir sind uns einig: an unserer Liebe zueinander soll man uns erkennen (Johannes 13,35). Dieses Haus soll lebendig sein. Es soll ein Segen für die ganze Straße sein. Für den Ort.
Weil wir 4 hier sind, zusammen. Weil wir beten und Gott loben und einstehen für den Ort, an dem wir gerade sind. Weil wir praktisch helfen können und dienen wollen. Weil wir Licht und Salz sind für Gott. Gemeinsam. Mehr als eine WG. Ein Haus, das Jesus liebt.

Dieses Haus soll eine Kirche sein. Die Kirche ist da, wo wir sind. Denn Jesus sagt, das Reich Gottes ist in uns (Lukas 17,21). Und Paulus schreibt im Brief an die Korinther, dass sie mit ihrem Körper die Tempel Gottes sind, da der Geist in uns wohnt (1. Korinther 3,16).

Also, wir freuen uns auf die nächsten spannenden Monate und sind schon ganz gut angekommen. Ich nehme euch gerne mit hinein.
love,
anni

Freitag, 5. Oktober 2018

Zurück nach Deutschland

YWAM liebt die Nationen. Ein Grundwert von YWAM ist „be international and denominational“. YWAM ist nicht an eine Nation oder eine Denomination gebunden sondern heißt Vielfalt willkommen.
Und hier bei unserer Base Marine Reach wird jede Nation gewertschätzt und respektiert. Statt von einer anderen Kultur genervt zu sein wollen wir sie verstehen und den Schatz finden, den sie mitbringt. 
Auf Instagram habe ich ein Video hochgeladen, wie meine Mitstudenten und Mitarbeiter aus der Januar Schule die Flagge ihres Landes halten. Während unserer wöchentlichen Whanautime (Familienzeit) haben wir die Flaggen aller anwesenden Nationalitäten rausgeholt und in der jeweiligen Landessprache deklariert: “JESUS IST HERR ÜBER MEIN LAND”. So wertschätzen wir jeden Einzelnen mit seiner Sprache und seiner Nation, sehen die Vielfalt, die uns umgibt und natürlich spielt auch die Deklaration eine wichtige Rolle. Darum soll es jetzt aber gar nicht gehen. 


Sondern es soll um Deutschland gehen. Denn am Sonntag geht es für uns nach 10 Monaten wieder nach Hause.
Familienwanderwochenende im Nordschwarzwald
Bevor wir gegangen sind haben wir unsere Wohnung aufgelöst und unseren restlichen Hausstand bei Tobias Eltern eingelagert, mit dem Gedanken, dass Gott uns nach unserer DTS in die Mission rufen kann. In Vanuatu haben wir uns die Arbeit von Marine Reach im Juni ja auch angeschaut, in der Überlegung dort im Familienzentrum mitzuarbeiten. 
Aber jetzt geht es am Wochenende doch heim für uns. 
Unser Baby ist übrigens nicht der Grund dafür, dass wir zurück kommen. 

Wir fühlen uns von Gott zurück nach Deutschland gerufen, zumindest für eine gewisse Zeit. In dieser Zeit wollen wir in Kirche in Deutschland investieren und in unsere Familie und Freunde. Wir wollen das, was wir hier gelernt haben, nicht nur für uns gelernt haben, sondern weitergeben. 
Von einem Sprecher hier hat Tobias ein prophetisches Wort bekommen:
"das Feuer, das er hier von Gott bekommen hat, wird er mit zurück nach Deutschland nehmen"
Der Sprecher wusste von unseren Vanuatu-Plänen, da wir ihn dort auch getroffen hatten. Es  ist nicht selbstverständlich, einmal in YWAM, dass man wieder heimgeht ;) Daher konnte er nicht einfach davon ausgehen, dass wir nach dieser Schule nach Deutschland gehen. Ich bin nicht einmal sicher, dass er wusste, dass wir deutsch sind. 
Wir verstehen es daher als Wort von Gott und als Bestätigung für uns. 
Auggen im Schwarzwald
Ich muss gestehen, dass ich mir noch vor 6 Monaten nicht gut vorstellen konnte, wieder in Deutschland zu leben. Ich habe quasi zu Gott gesagt "Ich gehe ÜBERALL für dich hin - außer zurück!" Und damit habe ich meine Herzenshaltung ausgedrückt: dass ich da hingehe, wo ICH hinwill. 
“Ich wollte schon immer weg”, das habe ich in unserer Kirche mit 16 gesagt, als ich erzählte, dass ich für 3 Monate nach Australien zum Schüleraustausch gehe. Das Gesicht meiner Mama hättet ihr sehen sollen... (sorry Mama ♥️ ich weiß dass du weißt wie ich es meinte) und ich habe immer davon geträumt, auszuwandern.   

Aber nach insgesamt 13 Monaten Leben im Ausland (Australien und Neuseeland) und mehreren Urlauben im Ausland, auch in Entwicklungsländern, denke ich darüber anders. 
BREZEEEEL
Ich schätze, was ich in Deutschland habe:
System & Ordnung, Struktur, Krankenversicherung, Zugang zu Bildung, Zugang zu Ärzten, sauberes Wasser, Jahreszeiten, Brot & Brezeln ;),naturbelassene Nahrungsmittel, soziale Versorgung, Elternzeit, Sauberkeit, und noch viel mehr. 
In Deutschland zu leben ist ein Privileg! Unsere Kultur, unsere Geschichte, unsere Küche, unsere Natur und vieles mehr ist einzigartig auf der Welt. Deutschland ist ein schönes Land! Das heißt nicht, dass es in all diesen Dingen fehlerfrei ist und ich werde mich früh genug wieder über Bürokratie und Steuererklärung aufregen. Aber ich hoffe, dass ich mich in einem genervten Moment daran erinnere, wie es ist, wenn man das alles nicht hat und dann dafür einsetze, dass es besser wird!

Ich freue mich sehr darauf, am Montag zurück zu kommen und wieder in meinem Heimatland zu leben. Wo die Sprache meine Muttersprache ist. Wo meine Familie ist. Und wo unser Baby geboren werden wird. Unser deutsches Kiwi-Baby. Mit dem besten von beiden Nationen und einem weltoffenen Herzen für alle Länder und Menschen. 

Jesus ist Herr über Deutschland!
love, anni

"Deutschlandabend" für die internationalen Studenten
am Bodenseehof 2011 (Tobi und ich ganz rechts)

Dienstag, 25. September 2018

Die 5 Sprachen der Liebe

Ich möchte dir heute ein Buch vorstellen. Viel mehr ein Werkzeug, um an deiner Ehe und deinen Beziehungen allgemein zu arbeiten.
In christlichen Kreisen ist es denke ich schon sehr bekannt, das Buch von Gary Chapman. Wir haben es gleich zweimal zur Hochzeit geschenkt bekommen. Und es ist tatsächlich sehr wertvoll und hilfreich, darum möchte ich davon erzählen, auch wenn du es vielleicht schon kennst :) Mittlerweile gibt es sämtliche Auflagen, ursprünglich ist das Buch geschrieben worden, um Paaren zu helfen, die Liebe zueinander verständlicher für den anderen ausdrücken zu können. Nun gibt es auch Versionen für Kinder, Singles, am Arbeitsplatz etc. Denn überall können zwischenmenschliche Probleme auf eines zurückgeführt werden: ein Gefühl von Nicht-Geliebt-Sein.

Jeder Mensch zeigt seine Liebe anders, und jeder Mensch fühlt sich durch unterschiedliche Dinge geliebt. Das liegt einfach an Vorlieben, Erfahrungen, Prägungen und auch an der DNA.

Der US-amerikanische Autor Gary Chapman ist ein Paartherapeut, der in seinen Therapiegesprächen feststellte, dass die Eheprobleme eines Paares häufig darauf beruhen, dass sie sich ihre Liebe gegenseitig nicht so zeigen, wie der andere Partner sie verstehen kann. Und so überlegte Chapman sich Kategorien: wie wird Liebe gezeigt und empfangen?
Er fand die folgenden 5 Kategorien:

Geschenke - Hilfsbereitschaft - Zärtlichkeit - Zweisamkeit - Lob & Anerkennung 

Geschenke drücken aus, dass man gesehen wird und die Vorlieben kennt. Es geht nicht darum, viel Geld auszugeben, sondern auszudrücken, dass man an den Partner denkt, auch wenn man nicht bei ihm ist und ihm etwas Gutes tun will, ihn erfreuen will. Das kann ein Gänseblümchen sein, ein Eis oder eine neue Handtasche.

Hilfsbereitschaft zeigt Liebe dadurch, dass Aufgaben abgenommen werden oder besondere Liebesdienste (unerwartet) verrichtet werden. Dem Partner wird die eigene Wertschätzung dadurch ausgedrückt, dass ihm sein Leben erleichtert wird.

Zärtlichkeit durch Berührungen und Nähe versichert dem Partner die ungeteilte Aufmerksamkeit und Akzeptanz. Von einer kurzen Berührung im Vorbeigehen, Nebeneinander statt Gegenüber sitzen, Umarmungen, Küssen und mehr ist alles dabei.

Zweisamkeit heißt Qualitätszeit miteinander zu verbringen. Ungeteilte Aufmerksamkeit, gemeinsame Rituale, gemeinsame Essenszeiten. Oder einfach auch beieinander sein, während etwas erledigt werden muss. Hauptsache gemeinsam.

Lob & Anerkennung bestätigen den geliebten Menschen und feiern ihn, wo er selbst vielleicht noch nicht sein Potential oder seine Erfolge sieht. Ehrliche Komplimente und Lob bestätigen den Partner in dem, was er ist und was er tut.

Auf diese 5 Arten kann Liebe also ausgedrückt und empfangen werden. Die meisten Menschen haben 2 Arten, wie sie vorrangig Liebe empfangen. Manchmal ist die Sprache, in der sie ihre Liebe ausdrücken, anders, aber oft ist es auch die gleiche.

Ich mache ein Beispiel. Eventuell erkennt sich ja jemand darin ;)
Der Ehemann kommt von der Arbeit nach Hause. Die Frau ist ebenfalls gerade von der Arbeit nach Hause gekommen, durch einen langen Arbeitstag und unterschiedliche Arbeitszeiten hat sich das Paar den ganzen Tag nicht gesehen. Bei der Begrüßung fällt der Blick des Mannes in die Küche, wo noch das Frühstücksgeschirr steht.
Der Mann denkt sich: "Ich tue meiner Frau einen Gefallen (und zeige ihr meine Liebe) und räume die Küche auf, während sie sich auf dem Sofa entspannt."
Die Frau denkt sich: "Wir haben uns den ganzen Tag nicht gesehen. Endlich können wir Zeit zusammen verbringen, ich kann von meinem Tag erzählen und hören, was mein Mann erlebt hat (und ich kann ihm so mein Interesse und meine Liebe zeigen). Vielleicht massiert er mir sogar meine Füße, wenn wir auf dem Sofa kuscheln (und zeigt mir so seine Liebe)."

Was denkst du, was sind die Liebessprachen bei diesem Paar?
Der Ehemann möchte seiner Liebe durch Hilfsbereitschaft ausdrücken.
Die Ehefrau möchte ihre Liebe durch Zweisamkeit und Zärtlichkeit ausdrücken.
Was denkt jetzt die Ehefrau, die allein auf dem Sofa sitzt und den Mann in der Küche hört, der nicht kommt?
Wahrscheinlich fühlt sie sich allein. Und vielleicht sogar ungeliebt. Obwohl ihr Mann ihr gerade seine Liebe beweisen möchte!

Ist das nicht verrückt? Wenn wir nicht die gleiche Sprache sprechen, dann verstehen wir uns nicht. Auch in der Liebe ist das so.
Natürlich können wir Liebe auf ganz unterschiedliche Arten empfangen, auch in allen 5 Kategorien. Aber in mindestens einer Kategorie wirst du dich wahrscheinlich eher wiederfinden. Und wenn dir in dieser Haupt-Liebessprache niemand seine Liebe zeigt, dann ist dein Liebestank wahrscheinlich ganz schön leer, auch wenn du Menschen um dich hast, die dich lieben. Daher ist es wichtig, seine Liebessprache zu kennen und vor allem mit seinem Ehepartner zu kommunizieren.

Was denkst du, was ist deine Liebessprache?
Welche Liebessprache spricht dein Partner, welche deine Kinder, welche deine Eltern, welche deine Arbeitskollegin?

Der größte Liebesbeweis ist es, eine neue Liebessprache zu lernen, um dem Gegenüber seine Liebe zu zeigen.

love,
anni

Samstag, 22. September 2018

Muskathlon: Kinderherzen

Unser letzter Muskathlon ist nun fast ein Jahr her, letzten Oktober waren wir mit einem internationalen Muskathlonteam in Indonesien.
Und da wir danach nur einen Monat zum Wohnung auflösen und Packen hatten, bevor unser Auslandsjahr anstand, habe ich hier gar nicht viel über den Muskathlon geteilt.
Muskathlon, das ist ein extremes Sportevent vor Ort im Kampf gegen extreme Armut oder extreme Ungerechtigkeit, eingebettet in einer Woche Programm, in der man die Partnerorganisation, in unserem Fall Compassion, kennenlernt.

Im nächsten Jahr steht ein deutscher Muskathlon mit Compassion in Kenia an und mit einem neuen Partner, GlowbalAct in Israel (gegen Menschenhandel).
Auf den Kenia-Muskathlon hätte ich große Lust, aber dann habe ich ein 5 Monate altes Baby und das ist wohl nicht die beste Idee, mit einem Säugling am Muskathlon teilzunehmen.
Aber vielleicht kann ich DICH ja dafür begeistern :)

Ich will dir erzählen, was mich begeistert, vielleicht kann ich dich dadurch anstecken.
Was mir nämlich schon in Uganda aufgefallen ist, hat sich in Indonesien in einer ganz besonderen Situation nochmal bestätigt. Es geht weder um den Lauf, noch um das Geld, sondern es geht nur um eines:
um die Herzen der Kinder

Am 1. Tag des Muskathlons besuchten wir ein Kinderzentrum auf Bali. Dort teilten wir uns nach einem kurzen Empfang in Gruppen auf und begleiteten ein Kind nach Hause.
Ich ging in meiner Gruppe mit einem Mädchen nach Hause:
ein kleiner, dunkler Raum ist das Wohn- und Schlafzimmer, ein Bad. Dann gibt einen ein Meter breiten und zwei Meter langen Flurraum, der wieder aus der Hintertür nach draußen führt. Hier gibt es einen kleinen Gaskocher (gekocht wird mit Kerosin, das ist teurer, aber sicherer). Das ist die Küche.
Wir lernen uns ein bisschen kennen, mit Hilfe eines Übersetzers können wir Fragen stellen. Ich sitze mit meiner vierköpfigen Gruppe auf dem Boden und versuche mit dem kleinen Bruder des Mädchens Kontakt aufzunehmen. Er ist sehr schüchtern, aber je mehr Zeit wir miteinander verbringen, desto näher kommt er. Er ist vier Jahre alt und hat die Größe eines Zweijährigen. Aber den Schelm eines Vierjährigen, wie ich schnell merke, als er mehr und mehr auftaut.
Und so sitzen wir in dem dunklen Wohnzimmer, Licht kommt nur durch die geöffnete Tür in das Haus. Wir helfen der Mama bei ihrer Arbeit: Süßigkeiten aus einem großen Beutel in kleinere Beutel umpacken und mithilfe einer Kerzenflamme das Tütchen zuschweißen. Ich zähle in meinem besten indonesisch:
satu, dua, tiga, empat, lima, und so weiter. Immer 10 Stück. Meine Indonesisch-Versuche amüsieren die beiden Kinder köstlich.
Ich gebe meinen Abzähl-Löffel weiter, jemand anderes darf helfen und ich gehe zurück in meine Ecke, um meine nonverbalen Freundschaftsanbahnungen wieder aufzunehmen. Diesmal bin ich erfolgreicher, das Eis ist gebrochen. Der Kleine lacht mit mir, umarmt mich, sitzt auf meinem Schoß. Erzählt mir Geschichten, die ich nicht verstehe.
Und ich weiß: darum geht es. Um sein Herz, um sein Lachen. Um diesen kleinen Jungen in diesem Moment.

Ich kann die Welt nicht retten. Ich kann keinen großen Unterschied machen. Alles, was ich machen kann, ist diesem kleinen Jungen genau jetzt meine Liebe zu geben.

Und vielleicht ist das alles, was es gerade braucht.

love, anni

Montag, 17. September 2018

Ehe - ein Leib

Am Samstag haben wir unseren 6. Hochzeitstag gefeiert. Es war ein sehr schöner Tag, der letzte, an dem wir unser Kind noch im Bauch, aber noch nicht in den Armen haben :)
Wir haben ein bisschen auf die letzten Hochzeitstage zurück geschaut und das war toll. Wir haben keine richtigen Rituale für den Hochzeitstag. Wir verbringen einfach Zeit zusammen und lassen ein bisschen Revue passieren, was Gott Gutes gemacht hat.
Was macht ihr denn jedes Jahr an eurem Hochzeitstag?

Passenderweise hat Tobias am Freitagabend, dem Abend vor unserem Hochzeitstag, einen interessanten Gedanken von Gott bekommen.
Er leitet hier momentan eine Männergruppe an, die sich einmal wöchentlich trifft. In der Gruppe tauschen die Männer sich aus, ermutigen sich und entdecken zusammen den Schlüssel, um sexuell rein zu leben, also frei von Pornographie, anderen sexuellen Süchte und natürlich treu. Am Freitagabend bereitete Tobias die Session für die kommende Woche vor, bei der es um die "Waffenrüstung Gottes" aus Epheser 6 geht.
Beim "Gürtel der Wahrheit" bekam Tobias eine Offenbarung, einen persönlichen Gedanken von Gott für unsere Ehe.
Der Gürtel der Wahrheit wird als erstes erwähnt. Sie hält alles zusammen - den Rest der Rüstung, ja eigentlich das ganze Leben. Die Wahrheit Gottes ist die Grundlage für die geistliche Kampfführung, denn der Feind, Satan, ist der Wortverdreher und Lügner schlechthin. Seine Hauptstrategie: stehlen, töten und zerstören. (Johannes 10,10).

Für die meisten Männer dieser Gruppe bedeutet das in der aktuellen Lebenssituation: ehrlich vor sich selbst und vor Gott sein, ehrlich untereinander sein, einander Rechenschaft geben und sich dadurch stärken, widerstehen und sexuell rein sein.

Für Tobias war klar: die volle Wahrheit beginnt schon beim Denken, die volle Wahrheit beginnt im Kopf. Und für Tobias ist die Situation natürlich ein bisschen anders, da er, anders als die meisten anderen Teilnehmer, verheiratet ist.
Bei unserer Hochzeit werden wir vor Gott "ein Leib", also ein Körper, eine Person. Natürlich sind wir physisch immer noch zwei Menschen, zwei Individuen mit zwei Gehirnen, Herzen, Seelen etc. Aber gleichzeitig sind wir eins vor Gott, für die unsichtbare Welt.
Ein Leib und ein "Kopf" (mind).

Und darum wollen wir nun in Zukunft schon viel früher miteinander teilen, was uns beschäftigt und in uns vorgeht: sei es ein Gedanke, der uns dem anderen nicht näher bringt oder auch eine Enttäuschung, etc. 

(Sexuelle) Lust beginnt meistens mit einem ziemlich harmlosen Gedanken. Aus diesem wird ein Verweilen, man denkt länger darüber nach und Begierde kommt auf. Und aus der Begierde wird dann das Tun, wenn wir uns nicht unter Kontrolle haben und unseren Begierden und Gelüsten nachgeben. 
Wenn wir schon diesen harmlosen ersten Gedanken mitteilen und ihn somit aus der Dunkelheit (dein Geheimnis) ins Licht (die Wahrheit) stellen, so unsere Überlegung, so kann er sich deutlich schwerer oder sogar gar nicht weiterentwickeln. Und weil wir wissen, dass der Partner davon weiß, ist es leichter, sich selbst zu kontrollieren. Ja, es zeigt definitiv von Stärke, wenn man seinem Partner Süchte, sündhafte Taten oder Gedanken gesteht, Dinge offenbart, die bisher im Verborgenen lungerten, aber ist es nicht noch viel stärker, wenn man bereits den ersten Gedanken teilt, sodass der Feind erst gar keine Chance hat mehr Unheil anzurichten? Wir denken schon! Zugleich zeigt man damit auch Demut, dass man nicht erst versucht selbst mit den schrägen Gedanken klarzukommen, was man vielleicht gar nicht immer schafft! Lasst uns also im Licht wandeln.
Leben wir aber im Licht, so wie Gott im Licht ist, dann haben wir Gemeinschaft miteinander. Und das Blut, das sein Sohn Jesus Christus für uns vergossen hat, befreit uns von aller Schuld. 
- 1. Johannes 1,7 (Hoffnung für Alle, Bibel)

Zudem leben wir, was wir einander vor 6 Jahren versprochen haben: ein Leib zu sein. Ein göttliches Prinzip und Geheimnis, das so wunderbar ist, dass wir es nie ganz verstehen werden. 

Für so eine Ehrlichkeit miteinander benötigt es ein gutes Fundament und beide Partner müssen den Willen zeigen, für die Beziehung zu kämpfen! Sonst kann es unter Umständen eher destruktiv sein, alle Gedanken miteinander zu teilen. Vielleicht ist es erst dran, sich in Selbstbeherrschung zu üben, bevor man diesen Schritt geht.


Was denkst du? Wo beginnt sexuelle Unreinheit und ab wann ist es wichtig, mit dem Partner zu teilen, um ehrlich miteinander zu sein. 

love, anni

Sonntag, 9. September 2018

Gott, was denkst du über...die Geburt?

Natürlich setze ich mich momentan vermehrt damit auseinander, wie ich mein Baby gebären möchte. Ein bisschen was dazu habe ich hier ja schon geteilt.
Je mehr Bücher und Artikel ich  zum Thema Hausgeburt und schmerzfreie Geburt lese, desto mehr fällt mir auf, dass die Autoren für das Unverständnis hierfür in unserer Gesellschaft oft als einen der Gründe anführen, dass das christliche Weltbild nur eine schmerzvolle Geburt zulässt. Denn schließlich wird schon im 3. Kapitel der Bibel erwähnt, dass eine Geburt schmerzhaft sein soll. Und zwar als Strafe dafür, dass Eva von der Frucht des Baumes der Erkenntnis gegessen hat. Eine weitere Konsequenz dafür ist die „Vertreibung aus dem Paradies“, also dass die Menschen nicht mehr in ständiger Gemeinschaft mit Gott leben konnten. Denn Gott ist heilig und Sünde kann nicht in seiner Heiligkeit sein. Die alttestamentliche Ära begann, in der die Menschen mit ihren Opfern ihre Sünden vor Gott bereinigen mussten. Doch vor 2000 Jahren hat sich das geändert. Jesus wurde zum Fluch (und hat ihn damit gebrochen)  und zum endgültigen Opfer, und obwohl wir auf der Erde und nicht im Paradies leben, können wir durch den Heiligen Geist in Gemeinschaft mit Gott leben und durch Jesu Opfer sind wir rein vor Gott.

Gilt es also noch, dass wir unter Schmerzen gebären müssen?
Ich denke, die Realität ist, dass unsere Körper sich verändert haben. Wenn im Garten Eden vor dem Sündenfall Geburten schmerzfrei waren, dann müsste am Geburtsprozess etwas anders gewesen sein. Ein 50cm großes Baby aus der Gebärmutter heraus durch den Geburtskanal und die Vagina zu pressen, die weniger als 50cm weit sind, ist rein physisch ein Problem, das überwunden werden muss.

Dass es weh tun wird, stelle ich nicht in Frage. Aber ich bin überzeugt, dass es mit der richtigen Technik und Atmosphäre, Vorbereitung und Einstellung und noch weiteren Faktoren, definitiv Schmerzen sind, die aushaltbar sind. Die ohne Medikamente oder medizinische Eingriffe ausgehalten werden können.
Aber will Gott das überhaupt?
Wir dürfen aus der Kraft Gottes leben. Auch als Frauen. Auch unter der Geburt.
Schon im alten Testament lesen wir (trotz Fluch), dass Gott unser Leiden in Freude verwandeln will (z.B. Psalm 30,11-13).
Zudem hat Gott uns den Heiligen Geist geschenkt, der nicht mehr nur ausgewählt auf Propheten kommt, sondern in jedem Christen lebt.
Mit den Früchten (Auswirkungen)  und der Kraft des Heiligen Geistes in mir, habe ich keine Zweifel daran, dass ich mein Baby gut auf die Welt bringen kann und das auch ohne dabei von Schmerzen völlig überwältigt zu werden.

Ich denke nicht, dass Gott sich wünscht, dass jede Geburt möglichst schmerzhaft ist. Ich denke, dass er uns für eine möglichst angenehme und schmerzarme Geburt ausrüsten will, soweit das mit unserem menschlichen Körper eben möglich ist.
Ich gehe in das letzte Schwangerschaftstrimester und die Geburt mit Geschenken von meinem himmlischen Papa:
Liebe, Frieden, Kraft, Freude, Selbstbeherrschung, Geduld, Güte, Sanftmut, Vertrauen.
love, anni

Sonntag, 2. September 2018

Gesund in Körper, Geist und Seele: richtig ruhen

Vor ein paar Wochen hatten wir ein spannendes Thema in den Lectures. Unser Sprecher Femi aus England hat uns angeregt, darüber nachzudenken, was wir brauchen, um gesund zu sein. Was brauche ich? Ich, das setzt sich zusammen aus meinem Körper, meiner Seele und meinem Geist.

Was braucht mein Körper, um gesund zu sein? Das ist eigentlich einfach: Nahrung und Wasser, Schlaf, Schutz und Bewegung.

Was braucht meine Seele, um gesund zu sein? Meine Seele, das sind meine Emotionen, mein Wille und mein Denken. Um gesund zu sein braucht meine Seele Liebe, Hoffnung, Motivation und Ruhe, die sich im Frieden Gottes ausdrückt.

Was braucht mein Geist, um gesund zu sein? Mein gesunder Geist steht in intimer Beziehung mit Gott, in Gottes Gegenwart, ist gefüllt von Glauben, hat ein lehrbares Herz, Freude und Ruhe, die sich in ruhiger Gewissheit über den Sinn des Lebens ausdrückt.


Immer wieder kommt es auf: der Körper braucht Ruhe, die Seele braucht Ruhe und mein Geist brauch Ruhe. Ich brauche Ruhe, in jedem Bereich meines Lebens. Ruhe, die nur der gute Hirte gibt, der mich zu frischem Wasser führt und meine Seele erfrischt (Psalm 23). Ruhe, die soviel mehr ist als Schlaf oder Ausruhen. Ruhige Gewissheit über meine Bestimmung, meinen Sinn hier auf der Welt und Frieden Gottes darüber.
Ich fühle mich ertappt. In den letzten Wochen habe ich oft gesagt, dass es mir so gut geht und ich mich nur nicht richtig erholt fühle. Gerade jetzt in der Schwangerschaft braucht mein Körper mehr Ruhe. Ja, auch mehr Schlaf. Aber auch mehr Ausruhen. Morgens bin ich nicht gut aus dem Bett gekommen, egal, wie viel ich geschlafen habe, und meine Zeiten mit Gott am Morgen sind oft ausgefallen oder haben sich auf ein kurzes Gebet beschränkt.
Aber ich merke, wie sehr ich diese Ruhe am Morgen schon brauche, diese ruhige Gewissheit: ich gehe nicht allein durch diesen Tag.
Die letzten Wochen seitdem hat es besser geklappt, auch wenn mein erster Gedanke am Morgen nicht gerade Begeisterung pur war, so habe ich es dank Gebetsunterstützung meiner Freunde hier geschafft und ich fühle mich ausgeruhter, obwohl ich früher aufstehe. Weil ich nicht nur frühstücke, sondern auch mein "manna" für den Tag bei meinem guten Hirten abhole, weil ich Gott Zeit und Raum gebe, meiner Seele und meinem Geist Nahrung zu geben.

Wer ausgeruht ist, schläft besser. Das ist schon bei Neugeborenen so. Wenn Säuglinge am Tag sehr aufgewühlt sind und schlecht schlafen, ist auch der Nachtschlaf schlechter.
Interessant. Wir brauchen diese Ruhephasen am Tag, abschalten, nichts tun, bei Gott zur Ruhe kommen.

Fällt dir das leicht oder eher schwer? Leg die To-Do-Liste mal zur Seite. Lass Psalm 23 auf dich wirken. Lies ihn ein paar mal durch, schließ die Augen, genieße. Vielleicht hilft dir ein Spaziergang beim Abschalten.
Ich wünsche dir tiefe Ruhe. In Jesus.

love, anni


Psalm 23
aus der Volxbibel

1 Gott höchstpersönlich ist mein Dauergastgeber, [whoa] der mich nonstop erfüllt, denn seine Power ist unfehlbar. 
2 Er bringt mich zu einer All-you-can-eat-Bar mit allem, was mein Herz begehrt und liebt [whoa / ja]. // 
3 Darauf folgt ’ne lange Ruhepause im Chill-out-Raum. Somit kann ich erfrischt und gestärkt zu ihm aufschauen. Er allein zeigt mir, wie ich mit Qualität leben kann. Letztlich geht es um ihn, wie ich seinen Namen ehren kann. // 
4 Und wenn ich mal keinen Ausweg sehe, mich die Depression packtwie ’ne dunkle Wolke, hab ich dennoch keine Angst. Denn ganz egal, wie verfahren die Situation auch ist, vertrau ich ihm, weil er mich sicher wieder herauszieht. //Und die Krönung ist, er setzt sogar noch einen drauf: 
5 Er bereitet vor mir ein Buffet, so lang wie ’n Reihenhaus und das, obwohl alles um mich herum nach Kampf aussieht. Er spricht ’nen Toast auf mich aus, weil er mich nie aufgibt. //Es kommt noch besser, er rollt den roten Teppich vor mir aus, 
6 er ehrt mich, denn ich nehme Anteil an seinem Haus. Mein Leben lang gibt er mir Gutes und hält nie was zurück. Nur bei ihm bin ich zu Hause, in jedem Augenblick! 

Freitag, 31. August 2018

Geburtsgedanken

Die Geburt ist gefühlt noch ewig weg, aber ich beschäftige mich schon länger damit. Auch vor meiner eigenen Schwangerschaft habe ich mich dafür interessiert und auf youtube Hausgeburtsvideos angeschaut. Als ich am Anfang der Schwangerschaft ein Geburtsvideo anschaute, traf es mich plötzlich schlagartig: Ich habe tatsächlich ein Baby im Bauch und das muss irgendwie rauskommen! Eine leichte Panik stieg in mir auf.

mehr Freiheit, mehr Selbstliebe
Dann habe ich das Buch "Meisterin der Geburt" von Jobina Schenk gelesen und viele hilfreiche Tipps daraus gezogen. Es ist relativ esoterisch, aber ich habe einfach das für mich rausgezogen, was für mich gut war. Ich bin auch nicht gegen Kontrollen in der Schwangerschaft, Ultraschalls, Blutproben etc. Aber ich bin für mehr Selbstbestimmung, weniger Angstmachen und dafür lieber mehr auf sich selbst, den eigenen Körper und den des Babys hören und schon in der Schwangerschaft Verbindung aufbauen und Mutterinstinkt wachsen lassen.
Besonders inspirierend finde ich den Grundgedanken, dass Geburt natürlich ist und mein weiblicher Körper dafür ausgestattet ist, es allein zu schaffen.
Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, dass wir nicht nur das Selbstbewusstsein dafür verlieren, sondern auch das Wissen darum. Beispielsweise die Medizinbranche, die leider nicht darauf ausgerichtet ist, Menschen zu helfen, sondern den eigenen finanziellen Vorteil sieht oder die Filmindustrie, die auf diesen Zug aufspringt und Geburten möglichst dramatisch mit viel Schmerz und noch mehr Blut darstellt. Die Kirche (Kirche, die Institution! nicht zwangsläufig das gleiche wie die Gemeinde!) hat leider nicht gerade einen positiven Part gespielt, mit der mittelalterlichen Verfolgung von Hebammen und generell dem Frauenbild. Als Adam und Eva sündigen, ist die Konsequenz, dass Eva unter Schmerzen gebären wird. Damit will ich mich in einem anderen Post genauer auseinander setzen.

Wie Geburten in Krankenhäusern ablaufen, die Hebammensituation und wie hoch die Kaiserschnittrate (1/3) in Deutschland ist, finde ich einfach nur traurig.

Wir planen daher eine Hausgeburt. Denn da finde ich den größten Raum für Selbstbestimmung, Selbstliebe und einen Start für mein Baby, wie ich ihn mir vorstelle. Zuhause. In Liebe, Geborgenheit und ohne Stress ankommen.
Mit Gottes Hilfe hat meine Mama für mich eine Hausgeburtshebamme gefunden, die wir im Oktober kennen lernen.
Die Vorteile einer Hausgeburt liegen für mich auf der Hand.
Ich kann mein Kind zuhause gebären. Also warum sollte ich ins Krankenhaus?
Wir können selbst bestimmen, was wir wann machen wollen, wie ich ich bewegen will.
Ich habe weniger Hemmungen ich selbst zu sein, wenn ich mich zuhause fühle. Ich kann besser loslassen, wenn es mir gut geht. Egal wie laut oder leise, wie nackt oder in welcher Position.
Ich muss mich mehr auf meine Stärke als Frau und meine Verbindung mit Tobias einlassen, ich bin auch überzeugt, dass Tobias dadurch mehr mit mir kooperieren kann.


mehr Vertrauen, mehr Liebe, tiefere Verbindung

Und mittlerweile ist es schon so normal für mich, dass wir unser Baby nicht im Krankenhaus zur Welt bringen, dass ich echt verwirrt bin, wenn ich von Kliniktaschen etc. lese ;)

Meine anfängliche Panik, nachdem ich das Geburtsvideo gesehen hatte, hielt vielleicht 20 Minuten. Seitdem bin ich tiefenentspannt und freue mich sehr auf die Geburt. Ja, ich denke es wird Arbeit und es wird weh tun. Aber ich habe einen Plan, ich weiß, dass mein Körper die Geburt schaffen kann und ich habe den besten Partner für die Geburt, meinen Mann. Ich habe einen Ort für die Geburt gewählt, an dem ich ich sein kann und mich fallen lassen kann, wo ich die Kontrolle nicht einfach abgebe und auf Gott vertrauen kann.
Mini Kiwibaby im Bauch, aber die Jacke geht noch zu :)
Ich habe keinen Plan B. Wenn es nicht klappt, ist die Klinik nicht weit weg, aber darüber denke ich nicht aktiv nach. Meinen Geburtsplan kann ich theoretisch an jedem Ort umsetzen. Ich fühle mich vorbereitet und ich freue mich so darauf, Und dann natürlich darauf, unser Baby kennenzulernen, seinen Namen auszuwählen, Familie zu sein. Gottes Vaterherz auf neue Weise und tiefer verstehen zu können. Das wird gut. Es ist nicht egal, wie wir geboren werden. Weder für die Kinder, noch für die Mütter und die Familie.
Das wichtigste ist: Wir haben unser Baby in Liebe empfangen und es soll in Liebe geboren werden. Egal wo :)

love, anni

Mittwoch, 29. August 2018

Gedanken zum Blog

Im Mai 2015 habe ich mit dem Bloggen begonnen. Mit dem Ziel, dass Jesus geehrt wird, ich inspirieren und Denkanstöße geben kann und hier ein Austausch entsteht. (erster Blogbeitrag hier nachzulesen)

Das will ich immer noch. Vielleicht sogar mehr als vor über 3 Jahren. Ich will ein Influencer sein. Nicht Influenza, die Grippe, sondern von dem englischen Wort "influence", Einfluss, Prägung, Auswirkung. Ich glaube jeder Mensch versucht auf eine Art, irgendwie eine Spur zu hinterlassen, das eigene Leben wertvoll zu machen.

Ich weiß, dass ich das nicht muss. Jesus gibt meinem Leben wert und ich muss nichts erreichen oder tun, um geliebt zu sein und dass mein Leben wertvoll ist.
Ich bin. Ich bin geliebt. Das reicht. 

Aber von dieser Grundlage aus, geliebte Tochter Gottes, möchte ich so gern Einfluss nehmen. Diesen Blog und instagram sehe ich wie die meisten Blogger als ein Hobby. Ja, ich schreibe und poste Bilder für mich. Ich mag es, ab und an in den alten Beiträgen zu stöbern oder durch meinen Feed in instagram zu scrollen.
Aber ich mache es nicht nur für mich.

Ich will Anderen erzählen, wie wichtig es ist, unsere Umwelt zu erhalten und bewusst im Umgang mit der Natur zu sein. Niemanden zu vergessen, der benachteiligt ist, sondern für Menschen einzustehen. Nicht nur ein paar Leuten, denen meine Bilder bei instagram gefallen. Ich will es der ganzen Welt erzählen.
Ich will Anderen erzählen, dass Ehe in Einheit gelebt viel schöner ist und wie man zu mehr Nähe und Liebe zueinander finden kann. Nicht nur meinen Freundinnen. Ich will es der ganzen Welt erzählen.
Diese Leidenschaften, die in mir brennen, lassen sich alle im letzten Punkt vereinen:
Ich will Anderen erzählen, wie wunderbar gut Gott ist. Nicht nur 10 Leuten, die meinen Blogbeitrag lesen. Ich will es der ganzen Welt erzählen.

Das mache ich auch für dich. Weil ich glaube, dass du von meinen Erfahrungen profitieren kannst, so wie ich von anderen Bloggern profitiere. Wir können uns gegenseitig inspirieren.



Da die Geburt unseres Kindes näher rückt und wir nur noch 1,5 Monate in Neuseeland sind, mache ich mir meine Gedanken, wie es hier mit dem Blog weitergeht. Ich will definitiv weniger Zeit "online" verbringen, wenn unser Baby da ist. Gleichzeitig will ich meine Gedanken teilen, prägen, Einfluss haben. Teilen, was Gott mir schenkt. Soll ich das vorrangig im echten Leben machen, von Mensch zu Mensch? Oder soll ich mich mehr auf instagram konzentrieren? Oder doch lieber den Blog ausbauen und regelmäßig hier posten?
Ich weiß es gerade nicht und ich wünsche mir auch Feedback :) Auf instagram habe ich eine Umfrage dazu gemacht, ihr könnt mir gerne auch einen Kommentar hinterlassen und eure Gedanken dazu mitteilen. Ich bin im Gebet darüber und freue mich auch auf eure Antworten, hier und auf instagram :)

love,
anni

Dienstag, 14. August 2018

Halb(Kugel)Zeit

Ich bin jetzt in der 24. Schwangerschaftswoche, also ist schon ein bisschen mehr als die Hälfte der Schwangerschaft vorbei.
Und ich bin so dankbar für diese Schwangerschaft.
Denn ich fühle mich großartig, vielleicht sogar besser, als vor der Schwangerschaft. 
Ich fühle mich weiblich, wohl mit meinem Körper und in meiner Bestimmung. Ich weiß, dass es die richtige Zeit ist, dass Gott uns dieses Kind schenkt. 
Ich habe keine Angst und ich freue mich auf die Geburt. Wir planen eine Hausgeburt bei meinen Eltern zuhause. Ich bin gespannt, meine Hebamme im Oktober kennen zu lernen und bin so dankbar, dass wir einen Platz bei ihr bekommen haben!

Gelüste habe ich kaum. Worauf ich wirklich Lust habe ist frisches Obst und das habe ich hier an der Base genügend, Äpfel, Birnen, Orangen, Bananen und Kiwis gibt es immer kostenlos. Leider habe ich auch Lust auf Cola, was ich aber so viel wie möglich vermeide, ab und zu gönne ich mir aber etwas. Außerdem hat meine liebe Mama mir Ahoj-Brause geschickt, da ich darauf so eine große Lust hatte. Und ich freue mich auf Mamas Spinatlasagne! Und Brot, Brezeln, deutsches Essen...wobei das nicht nur mit der Schwangerschaft zusammenhängt. 

Ich brauche mehr Schlaf und Erholung als sonst und auch sonst fühlt sich mein Körper nicht immer ganz gut. Ich schnaufe beim Berg hoch laufen wie eine Dampflok; mein Baby liegt mir so auf den Lungen und auf dem Magen, dass ich wenig Hunger habe und keine Luft zum Berge hochlaufen oder im Stehen Singen oder lange Texte vorlesen.
Letzte Woche hatte ich an einem Tag das Gefühl, das Baby möchte umziehen und noch weiter in mich reinkriechen. Ist es tatsächlich auch. Meine Gebärmutter ist nun gut 2 cm höher als vorher. Der Umzug war irgendwie nicht so angenehm für mich. Aber es waren nur ein paar Stunden Ziehen und Stechen.
Die Lieblingsseite von meinem Baby ist meine rechte Seite, es vergräbt seinen Kopf gern in der Plazenta, das hat es zumindest während dem Ultraschall gemacht. 
21. SSW
Ich habe unser Baby das erste mal in der 18. Schwangerschaftswoche (17+4) gespürt. Tobias hat es ungefähr in der 22. Woche gespürt, aber erst jetzt ist es richtig gut von außen spür- und sichtbar. Die Tritte von meinem Baby in meinem Bauch zu spüren ist eins der schönsten Gefühle, die ich kenne. Eigentlich ist es wie ein Anstupsen von innen, jetzt wird es immer mehr auch ein richtiges Entlangstreichen und Kicken, je nach dem wie das Baby sich bewegt. 

Ich spreche übrigens von dem "Baby" da wir uns mit dem Geschlecht überraschen lassen wollen. Das war ein langer Entscheidungsprozess, aber wir finden es schön so. Es ist in meinen Gedanken auch einfach ein Baby, ohne ein spezifisches Geschlecht. Einfach mein Kind. 
Das Geschlecht herauszufinden gibt dann während der Geburt vielleicht nochmal mehr Ansporn ;) 

Unsere Hebamme Tertia betreut uns wunderbar, alle vier Wochen haben wir einen Termin bei ihr. 
Ich bin fleißig am Stricken, auf instagram zeige ich da immer ein bisschen mehr Einblicke. Ein Jäckchen ist schon fertig und bei der ersten Hose fehlen nur noch 2 cm Bündchen am Bein. Wir wollen unser Baby in natürliche Materialien hüllen, der sanften Babyhaut und der Umwelt zuliebe. Also Wolle, Baumwolle etc. Hier in Neuseeland habe ich Schaf- und Alpakawolle gekauft, von Bauernhöfen, die wir selbst besucht haben. Und auch beim Spielzeug etc. wollen wir möglichst auf Plastik verzichten. Außerdem werden wir mit Stoffwindeln wickeln.
Wenn du einen Blick auf unsere Wunschliste werfen willst: tadaaa
Eigentlich wollten wir keine Amazon Wunschliste, aber die anderen Anbieter haben mich leider nicht wirklich überzeugt. 

So, das reicht erstmal. Wenn ihr Fragen habt, dann schreibt mir doch und ich greife sie gerne im nächsten Post auf! :)
love, anni

Wie bereite ich mich auf eine Hausgeburt vor - was brauche ich wirklich?

Die Geburtsphase beginnt ☼ Telefonnummern parat, auch dass jemand anderes als du telefonieren kann: Nummer der Hebamme, Betreuung für Gesc...