Vor mir ein gedeckter Frühstückstisch. Alles ist da, was das Herz begehrt: Früchte, Eier, Brötchen, in der Küche werden gerade Pancakes gebacken. Und vor mir auf dem Teller ein kleines Schälchen mit einem kleingeschnittenen Apfel und eins mit eingeweichten getrockneten Feigen. Heute ist der Tag, an dem ich wieder essen werde. Nach 10 Tagen. Ich habe keine Eile, keinen Hunger, aber ich freue mich auf das Essen. Ich nehme wieder an diesem wundersamen gemeinschaftlichen Erlebnis teil.
Auch am Abend zuvor saß ich mit am Tisch. Aber ich habe nicht teilgenommen an der Tischgemeinschaft. Ich konnte nicht sagen: "Wirklich gut gekocht." Ich konnte nicht sagen: "Was schmeckt dir am besten? Ich liebe diese Guacamole. Verrate mir doch dein Rezept."
Weil ich nicht geschmeckt habe. Nur dabei saß.
Aber heute, heute nehme ich wieder teil. Ich esse zwar nicht die gleichen Sachen wie meine Freunde vom Hauskreis, mit denen ich das Wochenende verbringe, aber wir essen gemeinsam. Und ich liebe es. Essen ist schön! Das Leben ist schön!
Freitag, 17.3.17, 9:00, daheim auf meinem Sofa
Vor mir ein leerer Teller mit dem Kerngehäuse eines Apfels darauf (das ich gleich mit meinen Meerschweinchen teilen werde). Seit einer knappen Woche esse ich wieder. Langsam, wenig, roh und hauptsächlich Obst und Gemüse, dass die Verdauung etc. wieder in Schwung kommen kann. Und ich liebe es. Essen ist so wunderbar. Aber es ist auch schwierig. Es ist viel schwieriger, "richtig" und ausgewählt zu essen, als gar nicht zu essen.
Wie hat 10 Tage Fasten meine Beziehung mit Gott verändert?
Ich habe mich durchgetragen gefühlt und habe keineswegs Mangel erlebt. Fasten ist ein Verzicht und ich hätte ab und zu gerne zu Schokolade oder Käsebrot gegriffen. Aber ich hatte nie ein unstillbares Verlangen, wie ich es schon beim Heilfasten hatte. Damals habe ich sogar von Essen geträumt. Jetzt war es eher Nebensache, mein Hunger nach Gott ist gewachsen. Leider habe ich mir viel zu wenig Zeit genommen, während dem Fasten auch zu beten und mehr intensivere Zeiten mit Gott zu verbringen. Und obwohl das so war, habe ich mich geliebt und geführt gefühlt.Fasten ist Herzenssache. Gott sieht mein Herz. Und mein schlechtes Zeitmanagement. Und er liebt mich so, genau so. Das habe ich erleben dürfen. Ich habe Heilung erleben dürfen. Mein Daumen wurde geheilt, aber auch mein Herz.
Nicht Essen ist mein Tröster, sondern der Heilige Geist.
Nicht Essen macht Gemeinschaft, sondern Gott, unser Vater.
Nicht Essen macht das Leben schön, sondern Jesus, der das Leben ist!
Was habe ich sonst noch daraus gelernt, 10 Tage auf Essen zu verzichten?
Ich möchte meinen Körper als Tempel für Gott sehen und gesund und schön erhalten und pflegen.Ich möchte verantwortungsbewusst mit den Nahrungsmitteln und dem Geld umgehen, das Gott mir zur Verfügung stellt.
Ich möchte weniger Essen verschwenden und weniger nebenher reinstopfen.
Ich möchte das Essen genießen und als Geschenk aus Gottes Hand nehmen.
Ich möchte Gemeinschaft und das Essen in Gemeinschaft feiern, lieben und häufiger tun.
mein Lieblingsessen im Moment - Avocadobrot mit Zitronensaft und Kresse |
Meine Mama hat auch gefastet und zelebriert das Essen gerade, da kann ich viel von ihr lernen. Schaut doch mal bei ihr auf Instagram vorbei :)
LOVE,
anni