Samstag, 18. Juli 2020

Geburtsvorbereitung für die zweite Geburt

Wie bereite ich mich auf meine Geburt vor? Vor allem im Rückblick auf die 1. Geburt, was werde ich gleich und was würde ich diesmal anders machen?
Das will ich dir heute ein bisschen beantworten.

Vor Lous Geburt sind wir in der 31. SSW aus Neuseeland nach Deutschland gekommen. Ich habe in Neuseeland als Geburtsvorbereitung Workoutvideos gemacht, aber ansonsten war die Geburt gefühlt noch sehr weit weg.
Als wir in Deutschland waren, habe ich an den letzten paar Abenden eines Geburtsvorbereitungskurses teilgenommen, doch da ging es hauptsächlich um Stillen und Wochenbett. Ich habe hier wundervolle Frauen kennengelernt, und dafür hat sich der Kurs gelohnt. Für die Geburtsvorbereitung hat er mir leider nichts gebracht...
Ich habe Videos angeschaut, von Geburten und auch von Hebammen, die den Geburtsablauf erklären.
Soweit zu meiner ersten Geburt. Diese war eine wunderbare Hausgeburt, die ziemlich lang dauerte und die mir sehr viel Kraft abverlangte. Eine natürliche Geburt. Nicht ganz so wie erhofft und erträumt, im ersten Moment war ich tatsächlich enttäuscht. Hatte das nicht viel zu lange gedauert, war viel zu anstrengend, ich viel zu unfokussiert und leidend? Das war mein Eindruck von mir. Die nächste Geburt sollte auf jeden Fall anders werden. Und auch wenn ich jetzt weiß, dass meine erste Geburt wunderbar war und ich es gut gemacht habe, freue ich mich nun sehr auf das 2. Mal. Mit ein bisschen mehr Erfahrung, mehr Fokus, dem Wissen über meine Stärken und Schwächen und was ich mag und nicht mag und ganz viel neuem Gottvertrauen!

Geburten sind individuell

Vorweg, die ideale Geburtsvorbereitung gibt es wahrscheinlich nicht, denn du weißt nie, wie deine Geburt werden wird. Ein bisschen Spontaneität ist sicher immer gefragt und das Entspannen-Können und Loslassen-Können in unterschiedlichsten Situationen ist super wichtig. Das ist auch etwas, was ich übe mit gezielten Übungen.
In einem ihrer Videos beschreibt Kierra Blaser (Hier kommst du zu ihrer YouTube Seite :)), deren Online-Geburtsvorbereitungskurs ich gemacht habe, den Unterschied zwischen Glaube und Hoffnung/Vertrauen in der Geburt. Das finde ich ganz vorweg wichtig zu wissen:
GLAUBE für spezifische Dinge, die passieren werden / wie sie ablaufen werden, ABER
VERTRAUE und HOFFE, dass Gott gut ist, EGAL was passiert und dass es trotz allem immer noch gut wird. Das verspricht Gott uns.

Geburten sind wunderschön

Ich glaube, das wichtigste ist zu erkennen, egal, ob man schon ein Baby zur Welt gebracht hat oder nicht, dass Geburten etwas wunderschönes sind. Unser Blick und unsere mentale Einstellung beeinflussen maßgeblich, ob die Geburt gut werden kann oder nicht.
Das bedeutet: Wenn ich eine schlechte Erfahrung hatte, sollte ich sie aufarbeiten, reflektieren, glauben, dass es diesmal anders und gut werden kann.
Wenn meine negative Einstellung "nur" von der Gesellschaft geprägt ist, ist es sicher einfacher, sich ein positives Bild zu verschaffen.
Ich spreche positiv und hoffnungsvoll über meine Geburt, denn ich weiß, welche Kraft meine Worte haben. Ich schaue mir Videos von Geburten an, die schön sind. Das sind oft Hausgeburten, aber nicht ausschließlich.


Geburten sind natürlich

Ich bereite mich in dem Rahmen, wie es geht, natürlich auf meine Geburt vor. Denn was gibt es natürlicheres als eine Geburt? Für mich ist der erste Impuls nicht, für eine Geburt ein Krankenhaus aufzusuchen. Wenn das für dich so ist, ist es ok. Dann informiere dich sehr gut und triff im Voraus Entscheidungen, was du möchtest und was du nicht möchtest. Schreibe es auf und sprich mit deinem Ehemann darüber, dass er genau so gut Bescheid weiß, wie du. Unter der Geburt ist er dein Sprachrohr.
Auch wenn du eine außerklinische Geburt planst, was nur wenige Prozent aller Frauen in Deutschland tun, dann informiere dich gut über den Prozess und Ablauf einer Geburt. Wenn du weißt, was auf dich zukommt, kannst du mit den unterschiedlichen Phasen und Gefühlen gut umgehen.

Geburten sind kraftvoll

Geburten sind Naturgewalt pur. Frauenpower vom Feinsten. Der Körper wird natürlich strapaziert und hat eine Menge Arbeit zu tun.


 Vor Lous Geburt habe ich mehr gezielten Sport gemacht, um meine Muskulatur zu stärken und trainieren für diesen "Marathon Geburt". Diesmal habe ich dafür entweder keine Zeit, da es zusammen mit Lou nicht gut klappt, oder keine Kraft oder keine Lust... aber ich fühle mich durch das Tragen von Lou und den Alltag mit ihr besonders im Rücken diesmal sowieso stärker als vor ihrer Geburt. Es ist sicher trotzdem kein Fehler, auch den Körper sowie den Geist gezielt auf diese Kraftattacke vorzubereiten. Auch dazu gibt es wunderbare Videos von Kierra Blaser und anderen wunderbaren Frauen. Bauchtanz soll auch toll sein :)


Wie bereite ich mich denn nun vor?

Ganz konkret in meinem Fall sieht meine Geburtsvorbereitung dieses Mal so aus:
Ich höre regelmäßig die Proklamationen, Bibelverse und Übungen von Kierra Blaser, weil sie in meinem Kurs dabei waren. Du kannst dir natürlich auch selbst Bibelverse heraussuchen, die Gott dir zeigt oder die dich ansprechen!
Ich habe mir einige für mich wichtige Bibelverse aufgeschrieben und neben der Toilette aufgehängt. Wo sonst sitzt man mal in Ruhe und hat einen Moment Zeit, um ein paar Bibelverse durchzulesen? :D

Den bereits erwähnten Online-Kurs "A heavenly Welcome" habe ich mit meinem Mann durchgeschaut und dabei auch besprochen, was wir uns für die nächste Geburt wünschen. Ich plane, ihn jetzt noch einmal allein durchzuführen.

In diesen letzten Wochen, die nun anstehen (es sind nur noch rund 2 Monate!!) plane ich noch intensiver die Übungen zur Entspannung zu machen. Das Ziel ist, dass ich mich/meinen Körper in jeder Situation entspannen kann. (Kann man super üben mit einem Kleinkind! :D)

Außerdem möchte ich noch einen Tag (oder einen halben, mal schauen, wie wir es einrichten können) Zeit allein mit Gott verbringen. Mal schauen, was er über die Geburt zu sagen hat ;)
Und gezielt beten mein Mann und ich für die Geburt, nicht täglich, aber immer wieder. Segnen meinen Körper, segnen das Baby. Sprechen Gottes gute Wege aus über unsere wachsende Familie.

Ich lese wenig, aber ausgewählt und gezielt. Beispielsweise immer wöchentlich zum Wochenwechsel aus dem Buch "Beten für mein Baby" von Jennifer Polimino. Gerne teile ich auch mal meine Leseliste mit dir.

Meine Online Freundin Salome hat mir erzählt, dass sie einen konkreten Abend mit ihrem Mann Zeit genommen hat, um für alle vorher gesammelten Ängste und Bedenken zu beten und Mama und Kind unter Gottes Schutz zu stellen. Auch das wollen wir noch machen.

Mein Rat für dich

Bleib in Verbindung mit dem Heiligen Geist, besonders in dieser sensiblen Zeit der Schwangerschaft und Geburt. Gerade weil es so eine wenig kontrollierbare und außergewöhnliche Zeit ist, die noch dazu so ursprünglich und natürlich erlebt werden kann, ist es ganz besonders, jetzt mit Gott zu connecten.
Gott möchte zu dir sprechen, über deine Geburt und durch deine Geburt. Alles, was passiert, kann unserer Beziehung mit Gott dienen, wenn wir unsere Herzen für ihn aufmachen. 

So weit mal... Hast du noch eine Frage?
Love,
anni

3 Kommentare:

  1. Liebe Anni,
    Spannend, wie du dich vorbereitetes. Sehr gerne würde ich mehr über deine Leseliste lesen.

    Liebe Grüße

    Vero

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  2. Super interessant dieser Einblick, danke das du deine Gedanken mit uns teilst.Mein Artikel zum Thema Safari Kenia ist jetzt online.Schau doch mal rum!Grüße Jolina

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  3. Hallo Anni,

    deine Blogpost habe ich letztes Jahr im Juli gelesen, als unser Baby wenige Tage alt war... das ja schon eine ganze Weile her. Geht’s euch gut, hab ich mich gefragt.
    Herzliche Grüße, Nicole

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