Im letzten Posting habe ich von Weisheit geschrieben, und dass der Anfang aller Weisheit ist, Gott danach zu fragen und sie von ihm zu erhalten.
Ob Gott Weisheit gibt und ob ich weise Entscheidungen treffe, hängt von meiner Herzenshaltung ab! Wie fühle ich mich und wie verhalte ich mich?
Bin ich genervt von äußeren Umständen und gebe mich dem hin, gebe patzige Antworten, verschließe mein Herz und bin unzulänglich? Bade ich in Selbstmitleid und fordere Aufmerksamkeit, weil ich es "verdiene"?
Schließlich hatte ich einen anstrengenden Tag, er fing schon schlecht an, weil ich verschlafen habe und dann den Zug verpasst habe, einige Sachen sind schief gelaufen und jetzt sind die Nudeln übergekocht und ich raste aus!
So einen Tag hat wohl jeder mal und ich stecke dann schon mal im Selbstmitleid fest, begrüße meinen Mann nicht liebevoll, wenn er von der Arbeit heimkommt oder lasse meinen Frust bei ihm aus.
Aber das muss nicht sein. Ich habe immer eine Wahl, wie ich mich verhalten möchte.
Das Herz, das ist im biblischen Verständnis ein Begriff für Emotionen, Willen und Verstand.
Auch wenn ich mich nicht danach fühle, kann ich dennoch mit meinem Willen entscheiden, anders zu reagieren, als meine Gefühle es eigentlich fordern. Dabei geht es nicht darum Gefühle zu unterdrücken, viel eher darum, sie angemessen und richtig auszudrücken, in einer konstruktiven Art anstatt destruktiv oder sogar gar nicht! Denn wenn ich einfach nur genervt bin, mich zurückziehe und vielleicht sogar gar nicht mitteile, was meine negativen Emotionen auslöst, kann ich auch keine Hilfe von außen erwarten.
Jeden Tag suche ich mir Kleidung aus, die meinen Körper schützt, schmückt, bedeckt und etwas bestimmtes ausdrückt. Ich suche die Kleidung aus. Nicht mein blaues Jeanskleid bestimmt, dass es heute getragen werden will!
Genau so sollte ich auch für mein Herz die passende Haltung aussuchen! Ich suche die Kleidung aus, genau so suche ich auch meine Herzenshaltung aus, nicht umgekehrt. Kämpfe werden immer im Herz ausgetragen; wenn ich siegen will, muss ich mich für die richtige Haltung entscheiden. Das geht. Nur mit Gottes Hilfe und immer auch mit einigem an Willenskraft.
So kann ich mich dafür entscheiden, aus schwierigen Tagen etwas Gutes mitzunehmen oder sie zumindest durch destruktive Gedankenspiralen nicht noch weiter nach unten zu ziehen.
So kann ich mich entscheiden, von der herausfordernden Person etwas zu lernen und sie zu segnen, vor allem auch dann, wenn sie zum zehnten Mal die Sache an den falschen Platz gestellt hat.
So kann ich mich entscheiden, von mir wegzuschauen, mich nicht zu wichtig zu nehmen, den Gesamtzusammenhang und die Rechte und Gefühle meiner Mitmenschen zu wertschätzen.
Und das spannende daran ist: die Gefühle folgen den Entscheidungen des Verstands. Wenn ich mich dazu entscheide, das Gute in etwas zu sehen, offen zu sein, Gottes Führung anzuerkennen, dann breitet sich langsam Freude aus. Zumindest Frieden und Ruhe, wenn nicht Freude.
Und der nervige Umstand ist plötzlich gar nicht mehr so wichtig.
"Positiv denken", könnte man wohl sagen. "Auf Gott schauen", würde ich sagen! :) Und ihn nach seinen Gedanken fragen. Und die sind garantiert positiv... (Jeremia 29,11)
love,
anni
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