Mittwoch, 18. Juli 2018

Gott kennt mein Baby - Psalm 139

Seit ich bei YWAM bin weiß ich nicht nur über die Kraft unserer Worte, sondern habe sie erlebt und bin davon überzeugt. 

Die Bibel sagt dazu in Sprüche 18,21: "Worte haben Macht: Sie können über Leben und Tod entscheiden. Wer sich gerne reden hört, muss mit den Folgen leben."
Das mag etwas extrem erscheinen. Aber in den Lebensgeschichten von meinen Mitstudenten und auch in vielen anderen Geschichten wird immer wieder deutlich: was über Kinder ausgesprochen wird, vor allem natürlich, wenn sie es bewusst hören und verstehen, das prägt sie. Selbst an ein einziges negatives Wort kann man sich unter Umständen sein Leben lang erinnern. 
Aber unsere Worte haben auch im spirituellen Raum Kraft: durch sein Wort erschafft Gott die Welt; Jesus heilt Kranke, sogar aus der Ferne (Matthäus 8,8) und stillt den Sturm durch sein Wort, er bringt Dämonen zum Schweigen und richtet sein Wort an Ausgestoßene und Frauen um ihnen Heilung und Wertschätzung zu bringen. 

Darum ist es mir jetzt schon wichtig, auch wenn das Baby noch im Bauch ist, welche Worte ich über es ausspreche. Worte können Berge versetzen :) (Markus 11,23). 
Welche schöneren, liebenderen, bedingungsloseren Worte könnte es geben, als einen Liebesbrief. Ein Liebesbrief von Gott an uns als seine Kinder steht in Psalm 139. Diesen Psalm lese ich meinem Kiwibaby vor, auch obwohl es noch in meinem Bauch ist, meine Stimme kann es bereits hören. Und ich mache der unsichtbaren Welt klar: mein Baby wird von Gott wundervoll "gestrickt" (das finde ich so schön in der englischen Übersetzung) und niemand darf da "reinpfuschen". Und da es verschiedene Übersetzungen gibt und manches für ein Baby etwas angepasst werden kann, habe ich eine eigene Version aus verschiedenen Übersetzungen zusammengeschrieben :) Diese teile ich gerne mit euch, dass ihr sie auch über eure Kinder aussprechen könnt :)

Love, anni


Mein Kind,
Unser Gott weiß alles, was es über dich zu wissen gibt. Er sieht jede Bewegung deines Herzens und deines Körpers. Bevor du einen Gedanken denken kannst, kennt der Herr ihn schon. Gott ist auch mit deinem intimsten vertraut, er liest dein Herz wie ein offenes Buch. Noch bevor du überhaupt reden kannst, weiß er genau was du sagen willst und wirst. 
Er kennt schon jetzt jeden Schritt, den  du einmal tun wirst. Erst an meiner Hand und dann immer selbstständiger und weiter weg von mir. Aber niemals weit weg von Gott. Denn von allen Seiten umgibt der Herr dich und hält seine schützende und liebende Hand über dir.
Dass unser Herr Jesus dich schon jetzt so genau kennt, besser als ich, ist unbegreiflich, zu hoch, ein unergründliches Geheimnis. Selbst wenn du dich manchmal lieber verstecken willst, gibt es keinen Ort, den Gott nicht sieht. Egal ob du hoch in den Himmel fliegst wie ein Flugzeug, er ist da! Egal ob du dich unter der Erde verstecken willst, auch dort ist er. Wenn du mit Flügeln in den Sonnenaufgang im Osten fliegst, ist Gott dein Vater dort. Im strahlenden Sonnenuntergang im Westen wartet dein Papa schon mit ausgebreiteten Armen auf dich um dich aufzufangen, zu stärken und zu führen. 
Für Gott ist selbst die dunkelste Nacht so hell wie der Tag, weil Jesus selbst das Licht ist und mit seiner Gegenwart Licht in deine Dunkelheit bringen wird. 
Gott schafft dich gerade - deinen Körper und deine Seele, der Vater gibt dir deine Identität und seinen Geist, während du in meinem Bauch wächst. 
Herr wir danken dir, dass du unser Kind so wunderbar und einzigartig, so komplex und wunderbar gemacht hast! Deine Schöpfung ist immer großartig! 

In meinem Bauch wächst dein kleiner Körper, jeder Knochen und jedes Organ fügt der Schöpfer kunstvoll zusammen und gibt dir Leben aus mir zwei klitzekleinen Zellen, eine von Mama und eine von Papa. Keiner sieht dich in meinem Bauch, deinem geheimen Ort, aber Gott bist du nicht verborgen. 
Gott sieht schon die Person, die du einmal sein wirst, obwohl dein erster Tag auf der Erde noch nicht da ist. 
Jeden Moment denkt Gott an dich, noch öfter als ich. Wie wertvoll ist es, dass der Heilige Geist schon jetzt für dich betet und dich erfüllen möchte. Gottes Gedanken über dich sind zahlreicher als der Sand am Meer. 
Ich lade dich ein, Gott: durchforsche mich und mein Kind, Heiliger Geist. Sieh mir ins Herz und prüfe meine Gedanken und Gefühle, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden. Dann überführe mich und hole mich und mein Kind auf den ewigen und herrlichen Weg zurück, der in deine Arme führt. 

Psalm 139 


(The Passion Translation, ESV, Hoffnung für Alle und ein bisschen Annika 😉)

Donnerstag, 12. Juli 2018

Vanuatu

Im Juni waren wir in der Pause zwischen unserer DTS und der Mitarbeit bei der nächsten DTS für 3 Wochen in Vanuatu. 
Vanuatu ist ein melanesischer Inselstaat im Pazifik, östlich von Australien und westlich von Fiji, was vielleicht etwas bekannter ist. 
Die Hauptinsel, die wir besucht haben, heißt Efate und die Hauptstadt ist Port Vila. Vanuatu ist geprägt von englischem und französischem Kolonialismus und erst seit 1980 unabhängig. 
Landschaftlich ist Vanuatu eine Perle im Pazifik, die über 80 Inseln sind geprägt von Vulkanen, Regenwald und wunderschönen Stränden. 

Die Strände waren es allerdings nicht, die uns nach Vanuatu gezogen haben. 
Unsere Base "Marine Reach" besuchte Vanuatu mit verschiedenen Schiffen schon seit 20 Jahren und seit ein paar Jahren ist dort eine feste Base eingerichtet: ein Gästehaus, das GraceHouse, und eine Tagesklinik. 
Der Bedarf in Vanuatu ist neben der gesundheitlichen Versorgung ganz klar Gewaltprävention und Aufklärung, Hilfe und Unterstützung für Familien. 
Das ist es, was Tobias und mich nach Vanuatu gelockt hat. Denn für Familie schlägt unser Herz. 

Es ist mir so ein Herzensanliegen, dass Kinder gleiche Chancen haben, dass sie Liebe von Anfang an erfahren und dass ihre Mütter in ihrer Rolle als Mama eine Natürlichkeit, Schönheit und Liebe entdecken, die nur von Gott kommen kann. 
Tobias Herz brennt dafür, Männer aus ihrer Komfortzone zu locken und in ihre gottgegebene Verantwortung und männliche Stärke zu rufen. 
Genau das ist es, was Familien ausmacht: präsente, liebevolle Väter, die ihre Kinder in ihre Identität führen und Mütter, die die göttliche Aufgabe und Schönheit in der Kindererziehung entdecken. 

Anfang Juli wurde in Vanuatu als Teil unserer Base ein neues Gebäude eingeweiht: ein Familienzentrum. Bis jetzt ist es ein großes leeres Haus mit einer tollen Küche, Platz für Schlafzimmer für Mitarbeiter und getrennte Schlafräume für Frauen und Männer, einem großen Gemeinschaftsraum und einer Veranda, die auf ein gemütliches Schwätzchen einlädt. Auch einen Klassenraum, ein Konferenzzimmer und ein Büro gibt es. Sogar ein Labor ist vorhanden, bei dem eine YWAM-Missionarin Kurse für Einheimische und als secondary school für YWAMer halten wird. 

Ganz viele tolle Möglichkeiten und Raum gibt es und das Gebäude will nun mit Leben und Vision gefüllt werden. 
Und eventuell werden wir dabei eine Rolle spielen. In Vanuatu. Mit unserem Baby. 
Das wollten wir herausfinden. 
Darum, und um ein bisschen bei den letzten Vorbereitungen für die Einweihung zu helfen, sind wir nach Vanuatu geflogen. 
Wir sind ohne eine konkrete Antwort zurück gekommen, aber nun wissen wir, wie es dort aussieht, hatten ein kleines „taste&see“ und wir können es uns gut vorstellen. Wir warten auf ein klares Wort von Gott und wenn er sagt „geht“, dann gehen wir. Wir drei, dann, nach Vanuatu. Zum Familienzentrum als Familie. 

Wir werden sehen und ich halte euch gerne auf dem Laufenden. Wer unseren Rundbrief erhalten möchte, kann sich gerne bei mir melden. 

Hast du schon einmal von Vanuatu gehört?

Love, anni





Dienstag, 10. Juli 2018

Wir sind Missionare!

Tobias und ich sind ab heute eine Missionarsfamilie. Morgen beginnt das Mitarbeitertraining für die DTS. An einer DTS, der Jüngerschaftsschule von YWAM (deutsch JMEM), haben wir von Januar bis Ende Mai selbst teilgenommen und wir finden: jeder sollte eine DTS machen. 
Aber warum? 

Weil die wöchentlich wechselnden Themen extrem geistliches Wachstum fördern, dadurch, dass Informationen und Methoden geliefert werden, aber vor allem auch dadurch, dass zum eigenen Wunsch nach Wachstum angeregt wird. Die Informationen sind dann nur Mittel zum Zweck, wenn sie nicht angewendet werden, ist eine DTS nutzlos. 
Außerdem wird die Chance gegeben, Wunden aus der Kindheit und Jugend aufzudecken und von Jesus heilen zu lassen. Negative und konstruktive Muster, mit denen wir leben, haben alle irgendwo eine Wurzel. Manchmal kennen wir sie gar nicht. Manchmal haben wir sie verdrängt. Manchmal sind sie uns täglich bewusst. Jeder hat seine eigene Geschichte und in der ersten Woche der DTS hat jeder die Möglichkeit, seine Geschichte, sein dunkelstes Geheimnis, seine tiefsten Ängste und schlimmsten Erlebnisse zu erzählen. 
Manchmal kommt die Heilung schon durch das Bewusstwerden und Aussprechen. 
Meistens kommt die Heilung durch das anschließende Gebet von all den Mitstudenten und Mitarbeitern. 
Allein für diese verrückte, peinliche, befreiende Woche lohnt sich eine DTS bereits. Und die nachfolgenden 10 Wochen mit Vorlesungen zu unterschiedlichen Geistlichen Themen geben noch zusätzliche Hilfestellungen, die neu gewonnene Freiheit und das wiederhergestellte Leben in einer gesunden Beziehung mit Jesus zu vertiefen. 


Danach geht es in den 7-wöchigen Outreach, um das Gelernte noch praktischer anzuwenden und Gottes Liebe zu den Menschen zu tragen. 
“Gott kennen und bekannt machen” ist das Motto von YWAM, in dieser Reihenfolge. 
Diese Kombination; erst bei Gott sein, ankommen, ihn besser kennenlernen, aber auch herausgefordert werden und praktisch zu werden, gefällt uns ganz besonders gut. 

Darum haben wir uns entschieden, bei der nächsten DTS, die Ende Juli beginnt, als Mitarbeiter dabei zu sein. 
Natürlich muss nicht wirklich jeder eine DTS machen. Aber jeder Mensch sollte sich und seine Handlungsmuster hinterfragen, seine Beziehung mit Jesus mit ganzem Herzen verfolgen und Gottes Liebe bekannt machen. Und manchmal hilft es einfach am allerbesten, aus dem Alltagstrott auszubrechen und das in einer Gemeinschaft, wie an einer Jüngerschaftsschule oder Bibelschule zu tun :) Und diesen Rahmen wollen wir jungen (und auch älteren!) Menschen bieten, ihnen als Mentoren zur Seite stehen, ihnen auf ihrem Weg helfen und außerdem auch das Rahmenprogramm und Organisatorisches erledigen. 

Bis Oktober werden wir also noch in Neuseeland sein, bei unserer YWAM Base Marine Reach. 
Vielleicht hast du ebenfalls auf dem Herzen, in junge Menschen zu investieren, aber in deine Lebenssituation passt eine Auszeit als Vollzeit-Mitarbeiter irgendwo am anderen Ende der Welt gerade nicht so hinein. 
Dann hast du (mindestens) zwei Möglichkeiten: 
  • Halte die Augen offen. Junge Menschen (oder eine Zielgruppe, die Gott dir aufs Herz gelegt hat) gibt es überall und fast immer suchen sie Orientierung, einen Mentor oder einfach einen Ort, an dem sie mal sie selbst sein dürfen, mit allen Zweifeln, Fragen und schrägen Ausflippern. Vielleicht bist du die Person, für die sie gebetet haben!
  • Du kannst uns finanziell unterstützen und somit unsere Aufenthalt und unsere Arbeit ermöglichen. Ermöglichen, dass junge Menschen in die Freiheit und in ihre Identität in Christus geführt werden. 
Wenn du uns unterstützen möchtest freuen wir uns darüber sehr. Als Missionare bei YWAM erhalten wir kein Gehalt für unsere Arbeit, und müssen außerdem für Kost und Logis selbst aufkommen. Nebenher zu arbeiten ist nicht möglich, daher sind wir auf Gottes Versorgung angewiesen und darauf, dass er Menschen schickt, die uns konkret finanziell unterstützen. 
Unsere monatlichen Kosten pro Person sind 360€, für uns beide sind es also 720€. 
Wir sind erstmal nur für eine kurze Zeit Missionare, ab Oktober werden wir wieder in Deutschland sein, unser Baby wird im Dezember auf die Welt kommen und dann wollen wir erstmal als Familie zusammen finden. 
Wie es dann weitergeht, ist uns noch nicht klar, aber wir können uns gut vorstellen, weiterhin und für einen längeren Zeitraum mit YWAM zusammen zu arbeiten. Dies würde bedeuten, dass wir ab Mitte nächsten Jahres weiterhin auf finanzielle Unterstützung angewiesen sein könnten. 

Unser Trauvers ist Matthäus 6,33: “Wenn ihr für Ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht.” 

So erleben wir das bis jetzt und darauf vertrauen wir auch weiterhin. 

Wenn du uns unterstützen möchtest, geht das z.B. hier ganz leicht über PayPal (annikadietrich(at)aol.com) oder du nimmst über die gleiche Adresse Kontakt mit mir auf. 

Wo bist du in deinem Leben missionarisch aktiv? Wir haben nämlich alle die gleiche Mission, egal ob als vollzeitlicher Beruf oder einfach im Alltag! Gott kennen und seine Liebe bekannt machen! 


Love, anni

Unser dunkler Samstag - eine Ostertradition

Heute ist ein Tag des Aushaltens. Der Samstag zwischen Karfreitag und Ostersonntag. Ein Tag, den wir bewusst nutzen, um die Herzen unserer...