Dienstag, 22. August 2017

Joggen für Freiheit

Ich komme gerade vom Joggen zurück, habe mich gedehnt und einen Eiweißshake getrunken und möchte mit euch teilen, was ich heute morgen erlebt habe.
Ich gehe nicht gerne joggen. Als ich heute morgen den Gedanken hatte, dass jetzt ein guter Zeitpunkt dafür wäre, weil ich wirklich für den Muskathlon Halbmarathon trainieren sollte, wollte ich mich am liebsten im Bett verkriechen. Irgendwie hab ich es aber geschafft die Laufkleidung anzuziehen und einfach loszurennen. Und dafür, dass ich seit Wochen nicht mehr laufen war, habe ich wirklich lange durchgehalten (bis zur 1. Pause 😂). 

Gerade als ich eine kleine Kuppe überwunden habe, schießt mir plötzlich ein Gedanke in den Kopf. Ein Tagtraum aus meiner Teeniezeit, an den ich ewig nicht mehr gedacht habe. Ich weiß ja nicht, wie ihr als Teenager so gewesen seid. Aber ich habe mich extrem nach Liebe gesehnt. Ich bin in einer liebenden Familie aufgewachsen, für die ich sehr dankbar bin und in der  mein Kuschelbedarf eigentlich gestillt wurde (Meine Liebessprache ist Zärtlichkeit). 
Irgendwann, vielleicht so mit 15, wurde trotzdem der Wunsch nach Bestätigung von einem Menschen, der mich "freiwillig" liebt, und nicht, weil er mit mir verwandt ist, groß. Meine Tagträume waren allerdings eher davon geprägt, dass ich diese Liebe zwar wünsche, aber nicht verdiene.

Warum mir der Gedanke daran nach Jahren plötzlich beim Joggen wieder kam, weiß ich nicht. Noch vor kurzem habe ich euch geschrieben, dass ich beim Joggen nicht beten kann. Aber da ich überzeugt war, dass ich diesen Gedanken jetzt bearbeiten muss, habe ich angefangen mit Gott darüber zu sprechen. (Nur in Gedanken, für was anderes fehlt mir die Luft 😁)

Im ersten Moment hab ich mich so geschämt, über meine eigenen Gedanken und Vorstellungen von damals. Sie entsprangen einem Wunsch nach Liebe und Zärtlichkeit, hatten aber nichts mit wirklicher Liebe zu tun. Aber je weiter ich gelaufen bin, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass Gott mich davon frei macht. Mich heilt. Die Gedanken habe ich quasi rausgeschwitzt. Sie dürfen mein Herz nicht mehr vergiften. Sie dürfen mich nicht mehr (unbewusst) beeinflussen. Sie definieren nicht länger mein Bild von Liebe. Ich bin frei, in Jesus.

Und ich laufe für Freiheit beim Muskathlon. Dafür muss ich nun Mal trainieren.
Heute eine win-win-Situation. Morgen vielleicht wieder ein Kampf, der mir Extremen Einsatz abverlangt. Oder eine weitere Gelegenheit um mein Herz und meine Gedanken vor Gott auszubreiten und "Spätsommerputz" zu machen. Als Motivation und Erinnerung habe ich mir ein Souvenir mitgebracht. Für den Stein bin ich sogar ein kurzes Stück zurück gelaufen, weil ich dem Impuls ihn aufzuheben nicht gleich nachgegangen bin. 


Wo musst du mal durchputzen?
Love, Anni

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